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Tour de France Buchmann sauer auf Ex-Team: „Bin relativ verarscht worden“

2019 fuhr Emanuel Buchmann bei der Tour de France auf Platz vier. Danach wurde er durch Krankheiten und Stürze zurückgeworfen. Auf sein früheres Team Bora-hansgrohe ist er nicht gut zu sprechen.

Von dpa Aktualisiert: 05.07.2025, 18:56
Emanuel Buchmann hat sein Ex-Team kritisiert.
Emanuel Buchmann hat sein Ex-Team kritisiert. Uwe Anspach/dpa

Lille - Der frühere Tour-de-France-Vierte Emanuel Buchmann hat mit seinem Ex-Rennstall Bora-hansgrohe abgerechnet. In den letzten zwei Jahren habe er „wenig Spaß gehabt“ und sei auch „relativ verarscht worden“, sagte der 32 Jahre alte Radprofi, der inzwischen für das französische Cofidis-Team fährt, der „Münchner Abendzeitung“.

Buchmann hatte Ende 2024 das deutsche World-Tour-Team nach zehn Jahren verlassen. Zuvor war es zum Streit gekommen, als der Rundfahrtspezialist nicht für den Giro d'Italia nominiert worden war. Buchmann hatte damals moniert, dass ihm die Co-Leader-Rolle versprochen worden sei, was Teamchef Ralph Denk zurückgewiesen hatte. Am Ende fuhr der Kletterspezialist keine der großen drei Rundfahrten.

Ex-Chef hat kein Verständnis für Aussagen

„Die letzten zwei Jahre war ich nicht mehr glücklich, auch die Stimmung war nicht mehr so gut. Als ich 2021 für drei Jahre verlängert hatte, war ich der Überzeugung, dass das weiter der beste Weg für mich ist, aber im Nachhinein wäre ich lieber zwei Jahre früher gewechselt“, ergänzte Buchmann, der am Samstag in seine achte Tour de France startete.

Red-Bull-Teamchef Ralph Denk zeigte nach den Aussagen kein Verständnis: „Wenn Emanuel der Meinung ist, nachtreten zu müssen, dann soll er das machen“, sagte Denk nach der Auftaktetappe der 112. Tour de France in Lille. Das Team habe ihm „sehr viel Gutes“ geboten. „Das finde ich ein Stück weit schade. Er hat bei uns den größten Karriereerfolg - ein vierter Platz hier bei der Tour de France - eingefahren. Wenn er dann so wenig Dankbarkeit uns, dem Team, den Partnern gegenüber zeigt, weiß ich nicht, ob das jetzt die ganz große Stärke ist nach so langer Zeit“, fügte Denk hinzu. 

Stürze und Krankheiten

Nach seinem vierten Platz 2019 war der Ravensburger Buchmann einst als deutscher Hoffnungsträger und Podiumskandidat gehandelt worden, doch daran konnte er nicht mehr anknüpfen. „Ich hatte sehr viel Pech mit Stürzen, mit Krankheiten zur falschen Zeit, und konnte dadurch nicht mehr das abrufen, was ich da gezeigt habe. Ich denke, dass ich sonst gerade 2020 die Chance gehabt hätte, ums Tour-Podium mitzufahren“, sagte Buchmann rückblickend.

Inzwischen sei das Niveau im Radsport höher geworden. Die gleiche Leistung reiche nicht mehr zum Podium, sagt Buchmann, der sich eine Top-Ten-Platzierung noch zutraut, wenn es optimal läuft. „Es wäre aber auch schön, mal auf eine Etappe zu gehen“, sagte der zweimalige deutsche Meister.