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Von Gojko Miti? bis Jaecki Schwarz Von Gojko Miti? bis Jaecki Schwarz: Das erwartet die Besucher der Defa-Filmtage in Merseburg

Von Diana Dünschel 09.03.2018, 07:50
Schauspieler und Regisseur Gojko Mitic
Schauspieler und Regisseur Gojko Mitic dpa

Merseburg - Den meisten Publikumsandrang zu den Freitag beginnenden 13. Merseburger Defa-Filmtagen erwartet Halina Czikowsky vom veranstaltenden Förderverein Kino Völkerfreundschaft Sonnabend am späten Nachmittag, wenn zu „Chingachgook, die große Schlange“ Hauptdarsteller Gojko Mitić ins Domstadtkino kommt, sich den Fragen des Publikums stellt und sicher gern das ein oder andere Autogramm gibt.

Tatsächlich aber gibt es viele bekannte Gesichter bis Sonntagabend sowohl auf der Leinwand als auch als Gast zu sehen. Die später als Duett-Partnerin von Frank Schöbel bekannte Chris Doerk zum Beispiel, wenn Sonntagnachmittag der Musikfilm „Heißer Sommer“ von 1968 auf dem Programm steht und sie anschließend zwar nicht singt, aber bestimmt gern darüber erzählen mag, was sie heute so umtreibt. Denn neben Singen und Schauspielern hat sie sich ja auch als Malerin einen Namen gemacht, steht aber bis heute auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Defa-Filmtage in Merseburg: Musikfilm „Heißer Sommer“ von 1968

„Der Film mit ihr wird dieses Jahr 50 Jahre alt und ist deshalb bestimmt noch öfter irgendwo zu sehen“, ist sich Halina Czikowsky sicher. „Aber wir eröffnen den Reigen.“ Und mit einem Schmunzeln verweist sie darauf, dass der Streifen damals zwar schnell unter den jungen Leuten Kult wurde, aber von der in der DDR sehr bekannten Kritikerin Renate Holland-Moritz verrissen wurde: „Das dürftige Gerippe scheint ... vor allem als Beschäftigungstherapie für eine Schar jugendlicher Anfänger erdacht worden zu sein“, schrieb diese nämlich offenbar alles andere als begeistert.

Der Kommentar von Halina Czikowsky dazu ist im Programm-Flyer nachzulesen: „Egal, Liebe und Musik passen zusammen oder eben nicht.“ Apropos Musik. Wer ein Kinoerlebnis sucht, das wahrlich nicht jeden Tag geboten wird, sollte sich Sonntag um 11 Uhr nichts vornehmen. Dann wird ein Film aus dem Jahr 1930 vorsichtig aus dem Archiv hervorgeholt. Es ist „Cyankali“ - ein Stummfilm mit Klavierbegleitung. Wer eher auf Opern steht, ist bei der Defa-Opernverfilmung von 1964 „Der Fliegende Holländer“ Sonntag um 14 Uhr gut aufgehoben.

13. Auflage der Merseburger Defa-Filmtage: Das Programm

Man merkt schon, die 13. Auflage der Merseburger Defa-Filmtage hat nicht wie sonst ein durchgehendes Thema, sondern es werden vielmehr verschiedene Genres vorgestellt, die „Defa in ihrer Breite und Tiefe“, wie es die Chefin des Fördervereins nennt. Und so ist auch das Motto „Jetzt schlägt’s 13“ zu verstehen. Da passt auch ein erst im Jahr 2017 veröffentlichter Dokumentarfilm hinein. Denn er widmet sich einem Stück DDR-Geschichte, dem Trabant.

14 Uhr „Du und ich und Klein-Paris“, Gäste: Evelyn Opoczynski und Jaecki Schwarz

17.30 Uhr Sektempfang im Domstadtkino Merseburg

18.30 Uhr Eröffnung der 13. Merseburger Defa-Filmtage:
„In Zeiten des abnehmenden Lichts“; Gäste: Sarah Kirkegaard, Matti Geschonneck, Eugen Ruge, Wolfgang Kohlhaase

14 Uhr „Die Besteigung des Chimborazo“, Gäste: Rainer Simon und Götz Schubert

15.30 Uhr „Wenn Du groß bist, lieber Adam“, Gäste: Ralf Schenk und Knut Elstermann

15.30 Uhr „Für die Liebe noch zu mager?“, Gäste: Simone von Zglinicki und Christian Steyer

17 Uhr „Die Alleinseglerin“, Gäste: Johanna Schall, Christina Hergert-Powileit, Regine Sylvester

17 Uhr „Chingachgook, die große Schlange“, Gast: Gojko Mitić

19.30 Uhr „Mama, ich lebe“, Gäste: Wolfgang Kohlhaase und Peter Prager

11 Uhr „Cyankali“, Stummfilm mit Klavierbegleitung, Günter A. Buchwald

12 Uhr Amateurfilmrunde

14 Uhr „Der fliegende Holländer“, Einführung: Wolfgang Kubak

14 Uhr „Heißer Sommer“, Gast: Chris Doerk

15.30 Uhr „Leichensache Zernik“, Gäste: Annemone Haase und Helmut Nitzschke

15.30 Uhr „Der schweigende Stern“, Gespräch: Klaus Treuter und Wolfgang Kubak

17 Uhr „Jahrgang 45“, Gast: Jürgen Böttcher

17 Uhr „Wolle auf Asphalt – Das Experiment Trabant“, Gast: Eberhard Görner

18.30 Uhr „Zuckersand“, Gast: Dirk Kummer

(Angaben ohne Gewähr)

In „Wolle auf Asphalt - das Experiment Trabant“ Sonntag um 17 Uhr geht es laut der Ankündigung um ein Stück deutsche Autogeschichte der vergangenen 80 Jahre. Werner Lang und Carl Hahn - Trabant und Volkswagen - erzählen gemeinsam vor der Kamera von der deutsch-deutschen Auto-Dramatik.

››Karten kosten für die Eröffnungsveranstaltung acht Euro und ansonsten sechs Euro sowie für die Amateurfilmrunde Sonntag um 12 Uhr zwei Euro. (mz)