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VfB Imo Merseburg VfB Imo Merseburg: Das Ende der Ekel-Dusche

Von Undine Freyberg 02.02.2017, 09:23
Holger Stahlknecht (l.) und Andreas Silbersack waren beim VfB Imo Merseburg zu Gast, um sich die Zustände in den Sanitäranlagen und Duschen selbst anzuschauen. Für eine Sanierung stellte Stahlknecht 28.000 Euro in Aussicht.
Holger Stahlknecht (l.) und Andreas Silbersack waren beim VfB Imo Merseburg zu Gast, um sich die Zustände in den Sanitäranlagen und Duschen selbst anzuschauen. Für eine Sanierung stellte Stahlknecht 28.000 Euro in Aussicht. Peter Wölk

Merseburg - Wenn Minister anreisen, bedeutet das meistens etwas Gutes. Hintergrund des Besuchs von Holger Stahlknecht (CDU), dem Innen- und Sportminister von Sachsen-Anhalt, auf dem Sportplatz am Merseburger Ulmenweg: Der VfB Imo Merseburg muss dringend die Sanitäranlagen und Duschen sanieren und braucht dafür Geld. Ein Teil davon soll hoffentlich vom Land kommen.

Die Anlagen im Sportlerheim strotzen vor DDR-Charme, haben einen hohen Igitt-Faktor, die Abflüsse funktionieren nicht und trotz regelmäßigen Lüftens und Reinigens bildet sich Schimmel. Eltern von Fußball spielenden Kindern und Jugendlichen beschweren sie regelmäßig. Selbst Gastmannschaften haben schon auf ihre eigene Art gegen die zustände protestiert. Die Spieler von Germania Halberstadt weigerten sich, die Toiletten zu nutzen, stattdessen gingen sie lieber raus und gossen die Bäume.

Minister Holger Stahlknecht: Die meisten Sportstätten im Land sind in einem guten Zustand

„Die meisten Sportstätten im Land sind in einem guten Zustand, aber ich hab’ auch schon einige Sanitäranlagen wie diese gesehen. Merseburg ist also kein Einzelfall“, sagte Stahlknecht der MZ. Aber das Land will hier offenbar helfen. Bei einer insgesamt benötigten Summe von 93.184,58 Euro, 31.000 Euro an Eigenmitteln sowie einer Zuwendung von Lotto-Toto in Höhe von 34.000 Euro würden vom Land 28 184,58 Euro benötigt. „Das wäre mit dem Landeshaushalt 2017 möglich.“ - Wenn die Wünsche des Vereins sich nicht noch weiter verändern.

Denn das hatte den Minister stutzig gemacht: „Erst hatten Sie gesagt, dass Sie die Sanitäranlagen und Duschen sanieren wollen. Dafür brauchen Sie 93 184,58 Euro. Dann sind Sie Ende Dezember losmarschiert, haben einen neuen Antrag gestellt, und gesagt, Sie wollen auch noch Dach und Heizung erneuern“, sagte Stahlknecht zum Vereinsvorstand. Zunächst habe er gedacht, dass der Verein nun auch mehr Geld bräuchte. „Aber ich habe mit Freuden gehört, dass sie das zum gleichen Preis hinkriegen wollen“, so Stahlknecht schmunzelnd. Wie, das weiß im Augenblick wohl allein der Verein.

Ein Teil der Eigenmittel für die Sanierung wird von der Stadt Merseburg kommen

Aus Stahlknechts Sicht müsste man zwar eigentlich gleich noch eine energetische Sanierung der Fassade anschließen, damit der Effekt, der durch eine neue Heizung erzielt wird, nicht gleich wieder verpufft. „Aber damit wären wir gleich wieder in einer ganz anderen finanziellen Größenordnung, was mit unserem Doppelhaushalt 2017/18 nicht zu schaffen wäre. Das weiß ich.“ Das komplette Vorhaben müsste damit auf 2019 verschoben werden. Es sei denn, man könnte Fördermittel aus dem sogenannten Stark-III-Programm bekommen. „Da weiß ich aber nicht, wie viel noch im Topf drin ist“, so Stahlknecht.

Ein Teil der Eigenmittel für die Sanierung, zu denen auch der Verein selbst einiges beisteuern will, wird von der Stadt Merseburg kommen. „Wir müssen uns hier engagieren“, sagte Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) in der Runde am Ulmenweg, zu der auch Landessportbundpräsident Andreas Silbersack gehörte. „Hier verbringen unzählige Kinder und Jugendliche unserer Stadt ihre Freizeit und das mündet auch noch in sportliche Erfolge. Ich sehe das deshalb sogar als Pflichtaufgabe der Stadt, dass wir uns an der notwendigen Sanierung beteiligen.“

Im Haushalt seien rund 25.000 Euro für diese Maßnahme eingestellt, der allerdings noch nicht genehmigt ist. „Außerdem ist das Land im Boot. Die Stadt wäre also gut beraten, nicht außen vor zu bleiben. Wir müssen hier einfach etwas tun.“ (mz)