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Verkannte Heiler mit toller Wirkung

Von Nico Grünke 29.04.2007, 15:52

Merseburg/MZ. - Eine von der Volkshochschule initiierte Entdeckungstour durch den Merseburger Südpark fand am Samstag regen Zuspruch.

Rund 30 Leute hatten sich eingefunden, um der Hallenserin Ines Sandner zu folgen. Im Visier hatten die Wissensdurstigen etwas, das vielen ein Dorn im Auge ist. "Wir spüren heute Unkraut auf", erklärte Ines Sandner. Sie selbst verwende aber lieber den Begriff Wildkräuter, stellte sie klar. "Ich habe mich eigentlich schon immer mit der Heilkraft von Kräutern befasst und vor zwei Jahren eine umfangreiche Schulung zu dem Thema absolviert", verriet die Kinderkrankenschwester. Nun gab sie ihr Wissen an die Teilnehmer der gut zweistündigen Exkursion weiter, die mit Sammelkörben und Notizzetteln ausgerüstet waren. "Der Löwenzahn etwa ist eine prima Entgiftungs- und Entschlackungspflanze", erklärte Sandner. Zudem weise er neun Mal so viel Vitamin C und rund 40 Mal so viel Vitamin A wie übliche Salatpflanzen auf. Es folgte das Gänseblümchen. Auch ihm schrieb Sandner gesundheitsförderndes Potenzial zu. "Es ist eine Hautpflanze und wird daher gerne für Aufgüsse verwendet". Nicht weit vom Gänseblümchen entfernt stieß die Gruppe auf eine den Selbstheilungskräften sehr zuträgliche Pflanze. "Der Spitzwegerich ist entzündungshemmend und hilft gegen Erkältungen". Seiner Wirkung hätten sich auch schon die Germanen bedient. "Die Pflanze hier wird auch als Augenbraue der Venus bezeichnet", erklärte die Hallenserin an anderer Stelle und meinte die Schafgarbe, die Blut stillend wirke. Nahezu alle Kräuter würden sich zur Herstellung von Tinkturen eignen. "Man kann aus ihnen aber auch Salben oder Tees zubereiten", so Sandner.

Allergiker sollten im Umgang mit Kräutern aber vorsichtig agieren und im Zweifelsfall darauf verzichten, betonte die Fachfrau.