1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Ungeliebte Geschenke und Gutscheine : Ungeliebte Geschenke und Gutscheine : Das große Umtauschen hat begonnen

Ungeliebte Geschenke und Gutscheine  Ungeliebte Geschenke und Gutscheine : Das große Umtauschen hat begonnen

Von Melain van Alst 28.12.2018, 10:15
Corina Stöbe (l.) hat bei Madelaine Erdmenger ein Spiel umgetauscht.
Corina Stöbe (l.) hat bei Madelaine Erdmenger ein Spiel umgetauscht. Peter Wölk

Merseburg - Wenn nach den Weihnachtsfeiertagen die Türen der Drogeriekette Müller in Merseburg öffnen, kommen auf die Verkäufer und Verkäuferinnen um Filialleiterin Bärbel Domsky noch einmal turbulente Tage zu. Die freie Zeit zwischen den Feiertagen treibt die Menschen in die Läden, um Geschenke umzutauschen, neue zu kaufen oder Gutscheine einzulösen. „Es ist jetzt fast so viel los wie in der Zeit vor Weihnachten“, weiß Domsky aus Erfahrung.

In den Tagen vor Weihnachten ist es besonders voll in den Geschäften an der Gotthardstraße in Merseburg. Auch am 24. Dezember, in den wenigen noch verbleibenden Stunden, haben sich vor allem jene dort getummelt, die in letzter Minute noch etwas kaufen mussten oder wollten. Das Klischee, das es sich dabei häufig um Männer handelt, bestätigt die Leiterin nur mit einem leichten Nicken und einem kleinen Lächeln.

Den meisten Umsatz macht Müller immer noch mit den Spielwaren

Den meisten Umsatz macht Müller immer noch mit den Spielwaren. Doch gerade da lauern auch die größten Stolperfallen. Nicht immer ist den kleinen Beschenkten recht, was sie aus dem Papier holen. Corina Stöbe hat ihrer Nichte ein Spiel gekauft. „Das hatte sie schon und davon gibt es auch noch mehrere Varianten, aber sie wollte etwas anderes“, sagt sie und reicht Verkäuferin Madelaine Erdmenger das neue Spiel, in der Hoffnung, dass das nun doch das Richtige ist. Die Auswahl ist enorm und die Chance genau das richtige zu treffen, werden dadurch kleiner.

„Viele nutzen die freien Tage, um Geschenke umzutauschen und Gutscheine einzulösen“, sagt Bärbel Domsky. „Vor allem die Zahl an Gutscheinen, die wir vor Weihnachten verkaufen hat sich erhöht.“ Und viele wollen dann auch nicht mehr warten und kommen bei der ersten Gelegenheit um sie einzulösen. Der Vorteil für viele Schenkende: Mit einem Gutschein kann man erst einmal nicht viel falsch machen. Die Beschenkten suchen sich einfach ihr Geschenk selber aus. „Gerade Jugendliche haben ihre eigenen Vorstellungen und bei ihnen sind Gutscheine beliebt.“

An den ersten beiden verkaufsoffenen Tagen nach Weihnachten ist der Andrang besonders groß. „Danach ebbt es wieder etwas ab.“ Wobei: Kunden, die das Weihnachtsfest in ihren Kulturen anders begehen, kommen beispielsweise erst nach dem 25. und 26. Dezember um Geschenke für Familie und Freunde einzukaufen. Für jene, die das ungeliebte Geschenk loswerden wollen, ist häufig die Kulanz entscheidend.

„Wenn das Geschenk noch zu verkaufen und die Verpackung in Ordnung ist, dann nehmen wir es natürlich auch zurück“, sagt Domsky. Und die gelte auch über die Tage nach Weihnachten hinaus. „Manche Kunden kamen schon vor Weihnachten, um Geschenke umzutauschen, nachdem sie noch schnell gemerkt haben, dass es das falsche ist.“

Auch die Autoschlangen, die sich am Donnerstagmorgen vor dem Einkaufszentrum Nova Eventis in Günthersdorf bilden, zeugen von dem Ansturm auf die Geschäfte dort. Aus allen Richtungen strömen die Menschen dorthin. (mz)