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Umbenennung Umbenennung: 80 Prozent aller Straßen in Geusa brauchen neue Namen

Von Undine Freyberg 02.04.2019, 13:35
Das neue Schild für die Schulstraße wird wohl um einiges breiter ausfallen, denn hier wird ab Herbst Thilo-von-Trotha-Straße stehen.
Das neue Schild für die Schulstraße wird wohl um einiges breiter ausfallen, denn hier wird ab Herbst Thilo-von-Trotha-Straße stehen. Undine Freyberg

Merseburg - Nur noch wenige Tage - dann wird der Merseburger Stadtrat endgültig entscheiden, unter welchen neuen Adressen viele Merseburger ab 1. Oktober zu Hause sein werden. Aus der Merseburger Schulstraße wird zum Beispiel die Thilo-von-Trotha-Straße. 39 von 44 bei einer Online-Befragung abgegebenen Stimmen fielen auf diesen Vorschlag. Der Vorschlag „Prof. Hans Günther Wauer“ bekam dagegen bis Montag nur drei Stimmen.

Verwirrung bei Straßennamen

Einige Straßen kommen in der Stadt mit ihren Ortsteilen mehrfach vor. Das macht es nicht nur Pizzadiensten, sondern auch Brief- und Paketzustellern und Rettungsdiensten teilweise sehr schwer. Deshalb hatte die Stadt beschlossen, aktiv zu werden und die Bürger konnten Vorschläge unterbreiten. Seit mehreren Wochen läuft eine Online-Abstimmung. Die ersten Beschlüsse über die neuen Namen wurden im Bauausschuss des Stadtrates bereits gefällt. Zuvor war bereits in den Ortschaftsräten abgestimmt worden. Allerdings ging das nicht immer ganz glatt über die Bühne.

„Als wir beschlossen hatten, der Goethestraße in Atzendorf den neuen Namen ’Zu den Ellern’ zu geben, bekamen wir ordentlich Gegenwind zu spüren“, erzählt Ortsbürgermeister Hans-Joachim Koziel (CDU) der MZ. Deshalb hatte er diesen Vorschlag auch im Bauausschuss zurückgezogen. „Wir werden am Dienstagabend dazu nochmal beraten und das Ergebnis beim Hauptausschuss am Donnerstag vorlegen.“ Sein Vorschlag: Da die Goethestraße in Atzendorf und Geusa quasi eine durchgehende Straße sei, sollte sie in beiden Ortsteilen den gleichen Namen mit fortlaufenden Nummern bekommen und dann „Zu den Teichen“ heißen.

80 Prozent brauchen neue Namen

Eine Absage hatte der Ortschaftsrat bereits denjenigen erteilt, die als neuen Namen für den Birkenweg in Blösien „Krachmacherstraße“ befürwortet hatten. „Wir haben unseren Straßen bisher immer Namen gegeben, die mit Natur oder der Umgebung zu tun haben, und das soll auch so bleiben.“ Deshalb habe man beschlossen, den Birkenweg in Sandbirkenweg umzubenennen. Der Merseburger Ortsteil Geusa, zu dem auch Blösien, Zscherben und Atzendorf gehören, hat es bei der Straßenumbenennungsaktion ganz schön erwischt.

„Bei uns müssen insgesamt 15 Straßen einen neuen Namen bekommen - das sind 80 Prozent aller Straßen“, erklärt Koziel. Auch der Knapendorfer Weg, der immer mit dem gleichnamigen Weg in der Kernstadt Merseburg verwechselt wird, wird umbenannt und soll dann „Am Rotthügel“ heißen. Das ist wie in einigen anderen Fällen auch nicht der Name, für den die Mehrzahl derer gestimmt hatte, die bei der Online-Abstimmung gevotet hatte. In Beuna hatte sich der Ortschaftsrat beispielsweise für „Alte Werkstraße“ als neuen Namen für die Naumburger Straße entschieden. Obwohl sich rund Dreiviertel für „Alte Naumburger Straße“ ausgesprochen hatten. (mz)

Die Online-Abstimmung läuft noch bis zum 11. April , 10 Uhr. Sollte es bis zum Beginn der Stadtratssitzung um 17 Uhr gravierende Änderungen geben, werde OB Jens Bühligen (CDU) in der Sitzung darauf hinweisen, hieß es aus der Verwaltung.