Tradition Tradition: Sambafieber, Hüftschwung und Schunkellaune
Zöschen/MZ. - Wie seit vier Jahren schon schiebt Karl-Heinz Bornschein, kostümiert als Bäcker, eine sechsstöckige Riesen-Rosa-Torte vor sich her, hinter ihm ein fröhliches Musikantenvolk. "In diesem Jahr zeigen wir den Wandel vom Minnesänger bis zum Superstar. Insgesamt haben sich neben verschiedenen Musikkapellen rund 70 Darsteller in den Zug eingereiht", erzählt Irene Imhof vom Festkomitee.
Da bekommen die vielen Zöschener samt ihren Gästen vor den geschmückten Häusern allerhand Bekannte zu sehen. Während sich Wallendorfs Bürgermeister Pomian sich als Minnesänger versucht, greift Zöschens Dorfoberhaupt Richard Schaaf als Matrose in die Tasten des Akkordeons. Walzerkönige zeigen sich in weißer Perückenpracht, Rockidol Elvis schwingt die Hüften, Volksmusiklieblinge tragen tote Gänse und dicke Bäuche vor sich her. Selbst Bohlen und Kübelböck, Stars aus der Jetztzeit, fehlen nicht. "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" klingt es vom bunten Wagen des Rassegeflügelzuchtvereins. Ganz andere Töne sind aus der "Musicbox", einem mit Schallplatten dekorierten Wagen, zu hören. "Axels Tanzcafé" swingt über die Straße, auch die Schüler der Sekundarschule und die Kleinen aus der Kindertagesstätte zeigen, dass sie Musik im Blut haben.
Kurz nach dem Umzug verwandelt sich das Dorf in die größte Kaffeestube des Landkreises. "Über 100 Kuchen haben die Frauen gebacken", rechnet Gabi Klaue, die für die Kaffeetafel mit verantwortlich ist. Auf dem Festplatz finden sich zur nachmittäglichen Stunde dann Kostümierte und Zuschauer zur "Schlacht am Kuchenbüfett. 15 fleißige Helfer haben alle Hände voll zu tun. Im Eldorado der Kuchenesser haben die Naschkatzen die Qual der Wahl.