Tierhof Bad Dürrenberg Tierhof Bad Dürrenberg : Viele Katzen nach mildem Winter

Bad Dürrenberg - Der SOS Tierhof in Bad Dürrenberg ist an seine Grenzen gekommen. 25 Katzen sind dort derzeit untergebracht. „Mehr geht einfach nicht“, sagt die Vorstandsvorsitzende des Vereins Elke Eckardt. Sie wünscht sich, dass einige der Katzen ein neues Zuhause finden. „Die meisten kommen aber nicht direkt auf den Menschen zu, wenn man sie im Tierhof besucht.“ Das würde viele abschrecken. Doch Eckardt meint, dass man Geduld brauche und auf die Tiere keinen Druck ausüben solle. „Sie werden irgendwann auf einen zukommen“, ist sie sich sicher.
Landesweite Kastrationspflicht
Die Situation ist in diesem Jahr besonders schwierig: „Der milde Winter hat dazu geführt, dass die Tiere früher geworfen haben“, so Eckardt. Die freilebenden Katzen würden sich unkontrolliert vermehren. Helfen würde dagegen nur eine landesweite Kastrationspflicht in Sachsen-Anhalt. Laut dem Tierschutzbund ist Bad Dürrenberg die einzige Stadt in Sachsen-Anhalt mit eine Kastrationspflicht. Bereits seit 2010 ist in der Gefahrenabwehrverordnung der Stadt festgehalten, dass freilaufende Katzen zu kastrieren sind.
Hemmschwelle ist gesunken
Doch nicht nur durch Vermehrung sei der Zulauf höher. Gerade in den Sommermonaten würden Tierhalter ihren Katzen aussetzen. Aus Sicht von Eckardt sei die Hemmschwelle vieler enorm gesunken, wenn es darum gehe, ein Tier zurückzulassen. Schlimm genug, findet Eckardt. Doch vor zwei Wochen musste selbst die Tierschützerin schlucken, als ihr ein besonders schwerer Fall von Tierquälerei begegnete. Sie sei zu einer Katze gerufen worden, die sich im Zaun des neuen Friedhofes in Bad Dürrenberg verfangen haben soll. „Als ich ankam, habe ich gesehen, dass man sie an den Pfoten kopfüber aufgehangen hatte“, so Eckardt. Noch dazu war die Katze schwer verletzt worden, möglicherweise durch ein Tellereisen. Am Ende hat das Tier überlebt, das Bein musste jedoch abgenommen werden. Der Besitzer, der das Tier bereits vermisst hatte, hat Anzeige erstattet. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagt Eckardt immer noch sichtlich schockiert.
Unterstützung für den Tierhof
Sie wünscht sich jedoch auch, dass die Katzen aus dem Tierhof bald ein neues Zuhause finden. So gebe es derzeit ein paar Jungtiere. Besonders am Herz liegen ihr jedoch Hektor und Nick, die den Coronavirus in sich tragen. „Sie können nur gemeinsam und nicht mit anderen Katzen gehalten werden.“ Das Virus kann unter Umständen bei gestressten Tieren eine tödliche Infektionskrankheit auslösen. Darüber müssten sich die neuen Besitzer im Klaren sein. Wenn man den Tierhof unterstützen möchte, kann an folgendes Konto spenden: IBAN: DE64800537623510001701
Für Fragen zu den Tieren steht Elke Eckardt zur Verfügung unter Tel.: 0179/6 84 02 91 (mz)
