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Tanzen bis der Tag erwacht

Von Diana Dünschel 25.07.2006, 13:35

Braunsbedra/MZ. - Die Pfännerhall selbst ist 24 Stunden des Tages erfüllt mit südamerikanischer Musik. Und jede Nacht wird getanzt bis zum Morgengrauen.

Andreas Reichel aus Dresden, Mirjam Trepte aus Halle und Uwe Kämmler aus Erfurt veranstalten hier noch bis Sonntag das erste internationale Tangosommercamp "Phantastango". 180 Teilnehmer jeden Alters sind dazu aus ganz Deutschland von Oldenburg über Hannover bis München und Usedom angereist. Sie verbindet ihre Leidenschaft zum Tango.

Möglichkeiten, diesem Hobby zu frönen, gibt es vom Frühstück bis in den Schlafsack fallen. Da sind die täglichen Workshops über das richtige Stehen / Gehen / Drehen, über Spielarten des Miteinanders in Nähe und Distanz oder Sprünge. Wer seine eigene Tangophilosophie vorstellen, seine neuesten Tricks verraten oder über seinen Lieblingstango referieren möchte, ist im Laboratorium richtig. Beides wird von gestandenen Lehrern und erfahrenen Tänzern moderiert. Auch an Anfänger ist in speziellen Kursen gedacht. Wer eine Pause braucht, geht ins Tangocafé. Hinzu kommen Freizeitangebote wie Ausflüge. Doch auch die Teilnehmer selbst geben ihre Hobbys vom Yoga über Bogenschießen bis zum Flamenco weiter. Jeden Abend legt ein anderer DJ auf. Milonga heißen diese Veranstaltungen unter Kennern mit einem bunten Mix aller Spielarten des Tangos vom Zweiviertel- bis zum Viervierteltakt.

"Wir hätten nie mit solchen Massen gerechnet", ist Uwe Kämmler begeistert, der mit seinen Mitstreitern extra den Verein "Phantastango" gründete. Er schwärmt vom Charme des Industriedenkmals und lobt die Unterstützung durch die Stadt Braunsbedra und den Verein "Zentrum für Zukunftstechnologie, Kunst und Design Zentralwerkstatt Pfännerhall Geiseltal".

"Wir wollten ein Camp, in dem es viel Raum für neue Ideen, persönliche Erfahrungen und ein schönes Miteinander gibt. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass das Ganze für einen kleinen Geldbeutel erschwinglich sein soll. Deshalb wird das Camp von allen Teilnehmern getragen. Die anfallenden Arbeiten wie Kochen, Frühstück, Putzen und Spülen werden geteilt", erklärt der Dresdener weiter.

Für ihn ist Tango "Ausdruck" und "umarmt werden". Ulrike Schladebach spricht von einem "genialen virtuosen Tanz, bei dem beide Partner genau aufeinander hören müssen". Die Berlinerin gibt mit ihrem Partner Stephan Wiesner Unterricht im Camp. Beide stehen seit 21 Jahren als Duo "Stravaganza" auf der Bühne und laden Sonnabend, 29. Juli, ab 22 Uhr alle Interessenten zum Showtanz ein.