St. Barbara-Halle St. Barbara-Halle: Abschied von einem wirklich guten Jahrgang
Braunsbedra/MZ. - Schulleiter Werner Röckel gibt den Jugendlichen im Durchschnitt eine 2,5. "Das war wirklich ein guter Jahrgang", meint er mit etwas Wehmut. "Ich hoffe, dass die Jugendlichen nach ihrer Ausbildung zu ihren Wurzeln ins Geiseltal zurück kehren", hofft Bürgermeister Frank Gebhardt, der sich auf der Feier an seinen eigenen Abschluss erinnerte - 1964 war das.
Mit den Jugendlichen feierten auch die Klassenlehrer der Zehnten. Dietrich Wadewitz hat 18 Schüler zum erweiterten Realschulabschluss gebracht. Fünf haben den einfachen Abschluss. "Ich bin seit 23 Jahren Lehrer. Die Zeugnisausgabe in der Zehnten ist für mich immer etwas traurig", gibt er zu.
"Der Abschied von Herrn Wadewitz fällt schwer." Martin Hilprecht, einer der Absolventen, fand ihn humorvoll. Nach den Ferien wird der 16-Jährige auf das Merseburger Fachgymnasium gehen. Er grinst und gibt zu, besonders Fächer, "wo man nicht so viel machen musste", gemocht zu machen. Die Eltern von Saskia Schwarz strahlten. "Ich freue mich, dass unsere Tochter den erweiterten Realschulabschluss hat und auch recht schnell eine Lehrstelle bekam", schildert Kerstin Schwarz. Das junge Mädchen will zahnmedizinische Fachangestellte werden. Nicht ganz so gut lief es für Dajana Becker, die ein soziales Jahr einschieben muss. "Ich habe leider nur einen Realabschluss geschafft. Naja, da war ich schon traurig."
Etwa zwei Drittel der Schüler wird im Sommer eine Lehre beginnen, einige gehen auf ein Fachgymnasium. Ein Drittel hat noch nichts. "Manche gehen in die Warteschleife, um noch ein Stückchen erwachsen zu werden", meint Klassenlehrerin Mechthild Lutz. Dennoch wehrt sie sich gegen ein pauschales Urteil, dass Sekundarschüler weniger klug seien. "Sicher ist manchem Jugendlichen eine gewisse Naivität nicht abzusprechen. Aber generell sage ich: Unsere Schüler haben ihren Weg gemacht." Sie ist stolz auf alle: "Wir haben sie ein Stück wachsen sehen, nun müssen sie allein weiter."