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Sparpläne in Merseburg Sparpläne in Merseburg: Zum Bestatten nach Leuna?

Von UNDINE FREYBERG 29.09.2015, 20:36
„Mein Haushalt gut geführt“ - ein Handbuch für Merseburg? In jedem Fall drohen der Bibliothek Einschnitte.
„Mein Haushalt gut geführt“ - ein Handbuch für Merseburg? In jedem Fall drohen der Bibliothek Einschnitte. P. Wölk Lizenz

MERSEBURG - Hier sparen oder dort etwas abknapsen? Wie lange wird es dauern, bis sich die Stadträte aller Fraktionen auf einen mehrheitsfähigen Kompromiss geeinigt haben? Die Meinungen darüber, wo an der Sparschraube gedreht werden soll, gehen jedenfalls noch auseinander. Fest steht, dass Merseburg mehr Einnahmen braucht - geplant sind derzeit 1,9 Millionen Euro unter anderem durch Steuererhöhungen. Auch die Ausgaben sollen gesenkt werden. Am Abend wurde im Finanzausschuss diskutiert.

„Wir würden nicht pauschal jede Sparmaßnahme unterstützen, aber wir müssen als Stadträte natürlich auch ans Wohl der Stadt denken“, sagte Linken-Fraktionschef Michael Finger vorab der MZ. Deshalb würde seine Fraktion unter anderem den schon seit Jahren gemachten Vorschlag zur Erhebung einer Konzessionsabgabe Wasser unterstützen. „Diese Belastung wird auf alle Schultern verteilt, daher ist das relativ gerecht.“

Preise statt Öffnungszeiten ändern

Fraktionsübergreifend sei man sich einig, dass man die freiwilligen Leistungen im Bereich Kultur und Soziales nach Möglichkeit erhalten wolle. „Bei den Sportvereinen sind wir dafür, dass sie zum Teil an den Betriebskosten der Sportstätten beteiligt werden - allerdings moderat und nur die Erwachsenensportgruppen.“ Auch über die Eintrittspreise für die Schwimmhalle sollte man reden, so Finger. Auf eine 50-Euro-Karte erhalte man zum Beispiel 15 Prozent Rabatt, zahle also nur 42,50 Euro. „Das können wir uns nicht mehr leisten.“ Die Eintrittspreise seien schon seit 15 bis 20 Jahren nicht angefasst worden. Da könnte man mal etwas tun.

Auch Klaus Oberbacher von der Statt-Partei ist dafür, eher die Eintrittspreise für die Schwimmhalle zu verändern als die Öffnungszeiten. „So dass jeder hingehen kann, wann er möchte.“ Auch die Öffnungszeiten der Bibliothek sollten nach Möglichkeit erhalten bleiben. „Die Jugendlichen lesen eh schon wenig. Das muss man ja nicht noch befördern.“

Finger plädiert für den Erhalt des Neujahrsempfangs, ob es aber die MDR-Moderation, ein großes Büfett und Kulturprogramm sein muss, sei fraglich. „Das geht ein paar Nummern kleiner.“ Ob sich die Stadt tatsächlich so groß beim Guggemusik-Festival engagieren müsse, sei ebenfalls fraglich. (mz)