Schalmeienkapelle Schalmeienkapelle: Sogar der alte Holzmichel wird gespielt
Landgrafroda/MZ. - Und bei der ist Friedrich der Wehrleiter. "Das Amt gebe ich aber bald ab. Hab es lange genug gemacht", erklärt er. Schließlich fordere die Leitung der Kapelle ja auch ihren Tribut. Und Friedrich kniet sich da hinein genau wie sein Sohn Lars, der die musikalische Leitung hat. Schließlich ist die Kapelle so etwas wie sein "Kind". Geboren wurde es aus einer Biertischidee. Vor nunmehr 25 Jahren war das. "Zu uns kam immer die Schalmeienkapelle aus dem benachbarten Mönchpfiffel / Nikolausrieth. Die haben gespielt, bei Festen und so. Eines Tages haben wir am Biertisch beschlossen, selber eine Kapelle zu gründen", erinnert sich Friedrich. Er sei dann zum Kreis wegen der Genehmigung. Einen Trägerbetrieb sollte er finden. Dann würde es klappen. "Da lief mir unser LPG-Vorsitzender Erich Riedel über den Weg. Dem habe ich erzählt, was wir vor haben und dass wir einen Träger suchen. Wenn wir nicht so schnell aufgeben, dann würde es die LPG übernehmen, meinte Riedel. Und so ging es los." Die Landwirte gaben das Geld für die Instrumente und aus Mönchpfiffel kam Hilfe beim Erlernen dieser Instrumente. "Es war nicht schwer. Das lernt man gut. Und am 1. Mai 1979 hatten wir in Querfurt unseren ersten Auftritt", so der Kapellenchef.
Die Landgrafrodaer waren eine gefragte Truppe. Sie spielten bei vielen Festen, nahmen an Bezirksausscheiden teil. Kampflieder waren es, die zunächst gespielt wurden. Nach der Wende taten sich alle ein wenig schwer. Aber es ging doch weiter. Und längst spielen die Musiker, die nicht nur aus Landgrafroda sondern aus Lodersleben, Braunsbedra und Freyburg kommen, auch moderne Melodien wie etwa den Holzmichel. Geübt wird von Oktober bis April einmal die Woche. Dann beginnt die Saison und sie sind unterwegs bei Festen. In Naumburg beim Kirschfest, bei Dorffesten, Jubiläen oder beim Winzerfest in Freyburg. "Da muss nicht mehr geübt werden. Die Auftritte schulen genug", so Friedrich.
Am Sonnabend wird gefeiert in Landgrafroda. Das 25-jährige Bestehen der Kapelle. Ab 8 Uhr wird geweckt. Um 10 Uhr treffen die befreundeten Kapellen und Spielmannszüge ein. Die musizieren ab 13 Uhr dann gemeinsam.