Sagenhaftes aus dem «Tiefen Keller»
Merseburg/MZ. - In ein urgemütliches Kellergewölbe mit uraltem Ofen und rustikalen Sitzgelegenheiten. "Das kann man mieten, wenn man zum Beispiel in Familie feiern möchte", so Galeriemanager Holger Leidel, der an diesem Nachmittag immer wieder hinauf stieg, um zu schauen, ob sich nicht doch noch Kinder finden, die dem Merseburger Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos) zuhören wollten, wenn er die Sage vom Merseburger Raben vorliest.
"Ich hätte auch für ein Kind gelesen, denn die Idee für die Merseburger Märchen- und Sagenstunde finde ich richtig gut", hatte Rumprecht erklärt. Dass es nicht nur ein Kind war, ließ die Veranstalter dennoch nicht in Jubel ausbrechen. Sechs Mädchen und Jungen waren mit ihren Eltern zu dieser Auftaktveranstaltung gekommen, die vom Kunstverein, dem Stadt- und Citymarketing, der Stadtbibliothek und dem Kunsthaus ins Leben gerufen wurde. "Eigentlich ist es ja eine Fortführung, denn schon während der Weihnachtsstube gab es solche Lesungen. Ich halte es für äußerst wichtig, die Kinder, denn für Grundschulkinder ist die Reihe gedacht, wieder näher ans Vorlesen und Selberlesen heranzuführen", so Rumprecht. "Ich verstehe die geringe Resonanz nicht. Wir haben alle Grundschulen informiert, haben Flyer ausgelegt und über die Presse geworben", schüttelte Ricarda Muschiol vom Stadtmarketing den Kopf.
Die Anwesenden mussten ihr Kommen nicht bereuen. Rumprecht las die Sage vom Merseburger Raben sehr kindgerecht vor und erklärte dazu Begriffe, die darin vorkommen. Er schlug anschließend einen Bogen zum Heute - zum Rabenkäfig im Schloss, der jetzt zwei Raben Platz bietet. Bei Kakao und Knabbereien konnten dann die Besucher noch gemütlich beisammen sitzen.
Die nächste Veranstaltung ist am 24. Februar um 15 Uhr. Thekla Batereau wird dann den Nachmittag gestalten.