Saalekreis Saalekreis: Verstärkung für die Lotsen
schkopau/MZ. - Gelbe Warnwesten tragen Stefanie Thiele und ihre Kollegin Conny Meikowski. Zudem sind die beiden Frauen jeweils mit einer Verkehrskelle ausgerüstet. Die Straße vor der Schkopauer Grundschule haben sie in der Montur, die sie als Verkehrshelferinnen erkennbar macht, in den Morgenstunden abgesichert.
Hunderte Mädchen und Jungen überqueren diesen Bereich auf ihrem Schulweg. Die Absicherung des Abschnitts vor der Schule, in der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren unterrichtet werden, ist Alltag für die beiden Frauen von der Works gGmbH.
Momentan gibt es insgesamt 15 Verkehrshelfer der Works. "Die wesentlichen Kreuzungsbereiche können abgesichert werden. Wir könnten aber noch ein paar zusätzliche Helfer brauchen", erklärt Conny Meikowski. Wenn alles nach Plan läuft, werden sie und Stefanie Thiele nur noch wenige Wochen vor dieser Grundschule anzutreffen sein, denn in Schkopau können sie seit kurzem auf die Unterstützung seitens der angrenzenden Sekundarschule bauen.
"Mehrere Schüler der 8. und 9. Klassen absolvierten einen Lehrgang zum Schülerlotsen", sagt Kriminalkommissarin Sandra Wegewitz. Sechs Stunden Theorie sowie mehrere Praxis-Einsätze hatten die Schüler da zu bewältigen. "Sie haben das freiwillig in ihrer Freizeit getan", betont Schulleiter Hans Richter.
Elf Jugendliche hatten sich an die verantwortungsvolle Aufgabe gewagt. Nach dem Lehrgang waren sechs übrig geblieben - darunter ein Mädchen. Die Aufgabe sei nicht gerade leicht, ist von Conny Meikowski zu erfahren. Der Verkehrshelferin zufolge wird ihnen ein hohes Maß an Konzentration abverlangt. "Gerade durch größere Fahrzeuge wie Busse ist es mitunter schwer, die Übersicht zu behalten", sagt sie.
Wären die Verkehrshelfer dann nicht vor Ort, könnte es wohl in einigen Bereichen häufiger zu brenzligen Situationen kommen, meint Meikowski, die nicht nur in Schkopau, sondern auch in Merseburg als Verkehrshelferin unterwegs ist. In Merseburg etwa habe sie neulich an einem Überweg sogar einen "Vogel" gezeigt bekommen. "Der Autofahrerin ging es wohl nicht schnell genug", sagt Meikowski.
Seit mehr als fünf Jahren sei sie Verkehrshelferin. In der Zeit habe es in den beaufsichtigten Bereichen keine Unfälle gegeben, auch nicht in Schkopau, wo das Verkehrsaufkommen kurz vor Schulbeginn relativ hoch sei. Zahlreiche Fußgänger sowie motorisierte Verkehrsteilnehmer sind hier unterwegs. Rund 180 Schüler besuchen die Grundschule, 400 Mädchen und Jungen die Sekundarschule. Zudem gibt es im Umfeld einen Kindergarten. Viele Kinder werden mit dem Auto gebracht. Hinzu kommen die Schulbusse.
"Ich ziehe den Hut vor den Schülerlotsen. Schließlich machen sie das ehrenamtlich", so Verkehrshelferin Meikowski. Schon ab nächster Woche werden die in Teams eingeteilten Lotsen ihre Aufgabe angehen. "Sie werden anfänglich aber noch von den Verkehrshelferinnen unterstützt", so Sandra Wegewitz. Ein Team besteht dabei immer aus zwei Personen. Jeder Lotse sichert eine Fahrbahnseite. Conny Meikowski hofft, dass das Konzept demnächst vielleicht auch an anderen Schulen Anwendung und damit Nachahmer findet.