1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Saalekreis: Saalekreis: Sprengstofflager bald passé

Saalekreis Saalekreis: Sprengstofflager bald passé

Von Diana Dünschel 25.11.2011, 18:39

Mücheln/MZ. - Das Sprengmittellager am Geiseltalsee wird geschlossen. "Wir haben mit der Mitteldeutsches Abbruchunternehmen (Miau) GmbH Mücheln als Betreiber eine einvernehmliche Lösung zur Verlagerung des Standortes des Sprengmittellagers erzielt. Aber es sind jetzt noch viele Maßnahmen erforderlich, bis die Halbinsel wieder genutzt werden kann. Der Sicherheitsradius gilt natürlich nach wie vor. Das Gelände darf wie der übrige See ja auch weiterhin nicht betreten werden", erklärte Petra Morszeck, Arbeitsgruppenleiterin Liegenschaften Mitteldeutschland beim Bergbausanierer LMBV, Donnerstagabend bei einer Veranstaltung des Interessen- und Fördervereins (IFV) "Geiseltalsee".

Die Vereinsmitglieder nahmen die Nachricht mit spontanem Beifall auf. Denn das seit Jahrzehnten bestehende Sprengmittellager - im Zuge des einstigen Kohleabbaus waren immer wieder Sprengungen nötig - war nach der Wende an die Miau verkauft worden und gefährdete nun die Weiterentwicklung des Sees und insbesondere den seit mehr als 20 Jahren existierenden Interessen- und Förderverein. Denn um das Lager herum gibt es eine Sicherheitszone. Durch sie führt aber der einzige Zugang auf dem Landweg zur See-Halbinsel, auf der der Verein ein Grundstück besitzt. Das Landgericht Halle hatte im Oktober 2010 den Durchgang untersagt.

Erleichterung bei Anliegern

"Ich bin erleichtert. Die Nachricht gibt uns Zuversicht , dass wir 2012 wieder Handlungsfreiheit auf unserem Grundstück haben. Das Damoklesschwert über unseren Köpfen verschwindet", zeigte sich Vereinsvorsitzender Reinhard Hirsch erleichtert. Er hoffe, dass nun bald auch das Gerichtsverfahren zwischen der Miau und dem Verein vor dem halleschen Landgericht eingestellt wird, bei dem die Miau den Vereinsmitgliedern den Zugang zur Halbinsel mit Blick auf Sicherheitsbestimmungen verbieten lassen wollte. Momentan ruhe das Verfahren. Er gehe aber davon aus, dass es jetzt ad acta gelegt werden könne, so Reinhard Hirsch. Hubert Schiller, Geschäftsführer der Miau, bestätigte auf Nachfrage der MZ den nach mehr als einjährigen Verhandlungen mit der LMBV gefundenen Kompromiss und kündigte an, dass in absehbarer Zeit die Beräumung des Geländes beginne.

Neue Pläne geschmiedet

Reinhard Hirsch schmiedet derweil mit seinen Mitstreitern bereits Pläne für neue Angebote auf der Halbinsel. So sollen künftig Interessenten die Möglichkeit bekommen, in der Natur-, Wach- und Beobachtungsstation des Naturschutzgebietes Flora und Fauna nahe zu kommen. Um geführte Touren anbieten zu können, muss ein überfluteter Bereich überquert werden. Dem Verein schwebt das mit einem Floß vor.

"Wir haben ein Jahr mit mehr Tiefen als Höhen erlebt. Der Weg war steinig. Jetzt hoffen wir noch auf die Freigabe des Geiseltalsees. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt", meinte Reinhard Hirsch.