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Saalekreis Saalekreis: Der Lockruf der Bühne

Von Elke Jäger 03.02.2012, 16:03

bad lauchstädt/MZ. - "Schwanensee" im Goethe-Theater Bad Lauchstädt - stimmt das wirklich?, haben manche Ballett-Liebhaber nach der Ankündigung gefragt. Aber es ist wahr: Am 26. Februar 16 Uhr hebt sich der Vorhang zu einer der schönsten klassischen Tanzdarbietung überhaupt. Die besten Plätze sind längst weg, mit etwas Glück kann man noch eine der Restkarten ergattern. Und darf gespannt sein, wie die Tänzer ihren Part meistern auf der schrägen, nach vorn geneigten Bühne.

"Bisher hieß es immer, Ballett ist bei uns im Theater nicht möglich", meint René Schmidt, Chef des Hauses und lächelt. Er ist überzeugt, dass es funktioniert - vielleicht mit einer Probe mehr als gewöhnlich. Das eigentliche Problem war allerdings der relative kleine Orchestergraben, erzählt er: Da würde das Orchester nie und nimmer hineinpassen. Deshalb fiel die Entscheidung, "Schwanensee" in Bad Lauchstädt mit einer (natürlich excellenten) Tonbandeinspielung aufzuführen.

Danach bleibt das Theater - außer bei Führungen - geschlossen bis zur Saisoneröffnung am 7. April. Auf mehr als 50 Veranstaltungen können sich die Besucher in diesem Jahr freuen, der Vorverkauf ist bereits in vollem Gange. Mehr als 2000 Tickets sind schon verkauft; die für das "Festspiel der deutschen Sprache" am 14. September waren binnen weniger Tage weg, sehr gefragt sind auch das Konzert mit Simone Kermes (25. August) und die Oper "Der Freischütz", die am 14. Juli 2012 in Bad Lauchstädt Premiere hat.

Überhaupt: Es ist fast schon wieder wie zu den Blütezeiten des im 18. / 19. Jahrhundert angesagten Badeortes Bad Lauchstädt: Wer gute und niveauvolle Unterhaltung sucht, geht ins Theater. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 2011 die Besucherzahlen im 1802 erbauten Goethe-Theater fast um ein Drittel erhöht.

Das liegt nicht nur an einer größeren Anzahl von Veranstaltungen, sondern auch am insgesamt deutlich gewachsenen Interesse: Mit 17 485 Gästen ließen sich im vergangenen Jahr immerhin 5 850 mehr Menschen als 2010 bei Theatervorstellungen und Konzerten verzaubern. Damit liegt die Auslastung der Veranstaltungen bei rund 78 Prozent - eine Zahl, die Geschäftsführer René Schmidt und sein Team freut. Neu sind in dieser Saison spezielle Theatertage mit Sonntags-Vorstellungen, für die jede Karte einheitlich 15 Euro kostet. Das große Interesse daran zeigt sich schon beim Vorverkauf. Dazu gibt es den Theaterzug-Bonus: Von Merseburg nach Bad Lauchstädt und zurück fährt ein Sonderzug der Bahn, für den die Theaterkarte als Ticket gilt.