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Saalekreis Saalekreis: Braunsbedra ist schneller als Halle

Von MICHAEL FALGOWSKI 28.08.2011, 17:52

Halle (Saale)/MZ. - Neuer Mobilfunk erst auf dem Land

LTE (System Long Term Evolution), die vierte Generation der Mobilfunktechnik, hat den Vorteil, dass eine wesentlich schnellere Datenübertragung gegenüber dem digitalen und auf die Telefonleitungen angewiesenen DSL-Anschluss möglich ist. Und: "Der Ausbau von LTE ist deutlich günstiger als Glasfaser, nutzt bestehende Funkmasten und hat eine Reichweite von bis zu zehn Kilometern", erklärt Michael Preiß, Leiter der Niederlassung Netzproduktion Region Ost der Telekom Deutschland.

Doch per Gesetz bleiben die halleschen Surfer bei der neuen Technologie noch außen vor. Grund: Zunächst muss LTE die weißen Breitband-Internet-Flecken auf dem flachen Land schließen. Denn ausgebaut wird zunächst, wo bisher noch kein DSL verfügbar ist. So hat es die Bundesnetzagentur bei der Lizenzvergabe der neuen Funk-Technologie festgelegt.

Die großen Städte kommen also später dran. "Halle hat aber jetzt schon in Summe eine Breitbandversorgung (bis 384 kbit / s) die bei rund 99 Prozent aller Haushalte liegt. Rund die Hälfte können 16 000 kbit / s erhalten und fast zehn Prozent der Haushalte können Internet bis zu 50 000 nutzen", sagt Jürgen Will, Sprecher der Telekom. Wann Halle mit der neuen LTE-Technolgie ausgebaut werde, dies könne er noch nicht sagen.

Konkurrenz in der Fläche

Drei Netzbetreiber liefern sich derzeit einen Wettlauf um LTE-Ausbau und damit Kunden auf dem Land. Auch deshalb geben sie sich bedeckt, was die genauen Standorte des geplanten Ausbaus etwa im Saalekreis betrifft. "Es gibt zurzeit eine LTE-Antenne in Braunsbedra. Durch sie können auch Bürger in Merseburg, Geusa, Mücheln und Beuna Fotos, Mails und Musik durch die Luft schicken", sagt Telekom-Mann Will. Weitere Orte würden definitiv folgen. Welche, verrät er aber nicht. Die Telekom plane, bis Ende 2011 bundesweit über 1 500 Standorte auszurüsten.

Ende dieses Jahres will auch Vodafone auf dem Land fertig sein. Im Saalekreis hat das Unternehmen bereits expandiert. Noch bis Ende August plakatiert das Unternehmen im Kreis sehr offensiv. Westlich und nordwestlich von Halle sei man schon mit 16 Stationen am Start: Beesenstedt, Beidersee, Wettin, Hedersleben Schochwitz, Röblingen am See, Wolferstedt, Höhnstedt, Laucha Farnstädt, Osterhausen, Milzau, Hornburg, Gleina, Steuden und Karsdorf, sagt Sprecher Arndt Hecker. Diese Stationen versorgten aktuell 376 000 Haushalte. Sieben weitere sind bis Ende September geplant. "Die Stadt Halle wird 2011 keine Versorgung erhalten. Sie darf noch nicht ausgerüstet werden."

Noch mehr Geheimnisse

Mitbewerber O2 betreibt im Saalekreis vier LTE-Standorte: Zscherben, Alsleben und zwei in Teutschenthal. Weitere Standorte sind noch in diesem Jahr geplant, die aber aus Konkurrenzgründen nicht genannte werden können, wie O 2-Sprecher Markus Oliver Göbel mitteilt.