Gert Kuhnert, Chef des Jobcenters Saalekreist, geht in Rente Rückblick auf 33 Jahre Arbeitsmarkt: „Das waren Zahlen, die kann man sich heute nicht mehr vorstellen“
Der Chef des Jobcenters im Saalekreis geht in Rente. Im Interview spricht Gert Kuhnert über 33 Jahre Arbeitsmarkterfahrung, Massenarbeitslosigkeit und den Sinn der ABM in den 1990ern, warum er die Hartz-Reformen heute für richtig hält und es weiter einen zweiten Arbeitsmarkt braucht.

Merseburg/MZ - Der Arbeitsmarkt muss jetzt ohne ihn auskommen. Gert Kuhnert geht in den Ruhestand. Der 64-Jährige war seit der Wende in Führungspositionen, erst bei der Agentur für Arbeit, die vergangenen elf Jahre dann als Leiter des Jobcenters des Saalekreises, aktiv. Er hat aus erster Reihe die Massenarbeitslosigkeit der 1990er, die Weltwirtschaftskrise der 2000er und die Hartz-Reformen erlebt. Warum er die grundsätzlich für richtig hält, seine heutige Behörde anfänglich ablehnte und es trotz Fachkräftemangels weiter einen zweiten Arbeitsmarkt braucht, erklärt der promovierte Bauingenieur im Gespräch mit Robert Briest.