RP Compounds im Valuepark in Schkopau RP Compounds im Valuepark in Schkopau: Mehr Platz für Granulate

Schkopau - Präzise platziert Daniel Walther mit dem Gabelstapler Palette für Palette auf dem neuen Regal. Viel Platz bleibt zwischen den Etagen nicht, aber geübt landet jedes Teil an seinem Platz. Hoch oben können nun die Produkte des Unternehmens RP Compounds im Valuepark Schkopau gelagert werden. Auf fünf Etagen stapeln sich veredelte Kunststoffgranulate, die darauf warten, an Kunden ausgeliefert zu werden. Vor kurzem ist die neue Lagerhalle des Unternehmens mit 2.600 Regalplätzen fertig geworden. Doch das ist erst der Beginn einer Reihe von Investitionen.
„Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen“, sagt Geschäftsführer Jens Hariefeld. Er hat erst vor wenigen Wochen die Leitung des Betriebs übernommen. Maßgeblich an der Erweiterung beteiligt waren dagegen Projektleiter Peter Lühe und der scheidende Geschäftsführer Mathias Lindner, der in dieser Woche mit der offiziellen Inbetriebnahme der Lagerhalle seinen letzten Arbeitstag hatte. Als er 2014 als Geschäftsführer in das Unternehmen kam, habe man 60.000 Tonnen pro Jahr produziert, erzählt er vor einem Teil der Mitarbeiter.
Valuepark Schkopau: Vier Jahre später hat sich die Produktion stark erweitert
Vier Jahre später hat sich die Produktion stark erweitert: 2018 werden es schon um die 85.000 Tonnen sein. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurde bereits im Juni vergangenen Jahres ein entsprechender Bauantrag genehmigt und Ende Oktober mit den Bauarbeiten für die Halle begonnen. Es ist nun die vierte Lagerhalle der Firma, das zum belgischen Familienunternehmen Ravago gehört. Ravago wurde bereits 1960 gegründet und hat sich mit Recycling einen Namen gemacht. Seit 1997 gibt es RP Compounds und seit 1999 produzieren sie auch in Schkopau.
Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, Polymere zu vermischen und mit anderen Produkten so zu kombinieren, dass sich verschiedene Eigenschaften verändern. Je nach Bedarf können Stoffe dann hitzeständiger werden oder langlebiger. „Ein Großteil der Granulate findet sich in der Automobilindustrie wieder“, sagt Geschäftsführer Jens Hariefeld. Gerade dort werde zunehmend auf Kunststoff gesetzt, weil dies auch leichter ist als Metall. Aber die Granulate für Kunststoff finden auch in Kühlschränken, Plastikboxen oder Lüftern Anwendung.
Granulate nun auch in kleineren Mengen
„Die hergestellten Kunststoffgranulate verlassen dann das Unternehmen in Behältern oder Silo-Lkw.“ Noch vor einigen Jahren waren vor allem die Silo-Lkw Haupttransportmittel. Allerdings haben sich die Wünsche der Kunden verändert, erklärt Hariefeld und zeigt auf die Bigbags, die unten im Regal stehen. Verladen werden die Granulate nun auch in kleineren Mengen zwischen 25 und 1.000 Kilogramm. „Viele Kunden brauchen eher kleinere Mengen, das hängt auch mit der Größe der Unternehmen zusammen, die häufig Mittelständler sind.“ Das Lager bietet für RP Compounds die nötige Flexibilität und bietet Festregale und verschiebbare Regale. Investiert wurden in den Neubau 3,5 Millionen Euro.
Auch in den kommenden Jahren will das Unternehmen mit seinen 200 Mitarbeitern weiter wachsen. In der Planung sind die Anschaffung neuer Extruder, als jener Geräte, die die Kunststoffgranulate veredeln. Auch in die Energieeffizienz wolle man investieren. Die Lagerhalle werde beispielsweise über Wärmerückgewinnung geheizt. Wärme, die bei der Produktion entsteht, wird zum Heizen wiederverwendet. (mz)
