Retten Tiere Esperstedt vor Windpark?
Esperstedt/MZ/und. - Bürger wehren sich
Insgesamt 13 Windräder mit einem Rotorblätterdurchmesser von 90 und einer Gesamthöhe von je 150 Metern sollen auf der Halde von Romonta, besser bekannt als die "Kippe" bei Esperstedt, entstehen. Drei davon will die Aufwind GmbH bauen (die restlichen zehn plant die Asendorfer Kippe GmbH). Gegen die Genehmigung dieser drei Windräder nach Bundesimmissionsschutzgesetz hatte die Bürgerinitiative für Esperstedt und Umgebung Einwendungen vorgebracht, weshalb es am Dienstag einen so genannten Erörterungstermin mit der Bürgerinitiative und den potenziellen Windradbauern unter Vorsitz von Norbert Elke vom Referat Immissionsschutz des Landesverwaltungsamtes im Esperstedter Freizeitzentrum gab.
Klaus Heide von der Bürgerinitiative erklärte dabei ausführlich welche Bedenken es gegen die Windräder gibt. Die Schädigung der Gesundheit durch die Schattenwirkung sei beträchtlich. Die Lärmbelastung durch die Windräder sei ebenfalls erheblich und würde in der Summe mit dem Lärm, die die Kraftstromleitungen und die künftige Autobahn verursachen die Lebensqualität im Dorf noch mehr verschlechtern. Außerdem würde der Mindestabstand von fünf Kilometern, wie es laut Heide ein EU-Urteil verlangt, zu den umliegenden Windparks - die Erweiterung in Farnstädt, der Park in Obhausen / Dornstedt - nicht eingehalten. Und auch der Abstand zum Naturschutzgebiet Kuckenburger Hagen (zwischen Kuckenburg und Ortsausgang Esperstedt in Richtung Schraplau) sei nicht ausreichend. "Was dort nämlich wichtig ist, sind die Vorkommen an besonders zu schützenden Rotmilanen und seltenen Fledermäusen, die wir auch im Ort haben und deren Lebensräume durch die Windräder zerstört würden", so Heide.
Schützenhilfe
An dieser Stelle bekam die Bürgerinitiative unerwartete Schützenhilfe von der ebenfalls geladenen Unteren Naturschutzbehörde (UNB) der Kreisverwaltung. Die Greifvogelproblematik an der Halde sei nicht ausreichend berücksichtigt worden, sagte Peter Jünemann von der UNB. Aus einem Anfang 2006 fertiggestellten Gutachten gehe hervor, dass es dort Mäusebussarde und Rotmilane in nicht geringer Zahl gebe. Diese neue Information wird nun geprüft werden müssen.