Razzia mit rund 100 Polizisten: Razzia mit rund 100 Polizisten: Großeinsatz gegen Schleuser und Urkundenfälschung

Merseburg - Die Polizisten kamen zum Teil in den frühen Morgenstunden, waren auf der Suche nach Menschen, die sich unerlaubt in Deutschland aufhalten und anderen, die zum Beispiel Pässe gefälscht haben sollen. Auch in der Merseburger Dammstraße durchsuchten Beamte Wohnungen. Nach MZ-Informationen wurden den Anwesenden von den Polizisten eine Liste mit  Namen von Gesuchten gezeigt, Diese soll aber niemand gekannt haben. Auch in Leuna, Leipzig und Teutschenthal wurden Wohnungen durchsucht.

Federführend bei dem Großeinsatz am Dienstag war das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt. Wie Sprecher Andreas von Koß auf Anfrage der MZ mitteilte, sei es bei diesem Einsatz um die Vollstreckung mehrerer Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Halle gegangen. Dabei gehe es um den Verdacht der Urkundenfälschung, dem Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen, der mittelbaren Falschbeurkundung sowie des Einschleusens von Ausländern und des unerlaubten Aufenthaltes in Deutschland.

Der Einsatz wurde durchgeführt, weil der Verdacht besteht, dass sich eine bisher noch unbekannte Anzahl serbischer Staatsangehöriger in der Vergangenheit gefälschte kroatische beziehungsweise slowakische Ausweispapiere verschaffen konnte und sich mit Unterstützung weiterer Beschuldigter unerlaubt in der Bundesrepublik Deutschland aufhalte. Bei den Durchsuchungen sollten die Betreffenden aufgespürt und Beweise gesichert werden.

Wie der Einsatz, an dem rund 100 Beamte von LKA und Landespolizei beteiligt waren, ausgegangen ist, dazu gab es bei der Staatsanwaltschaft Halle bis zum Abend keine Erkenntnisse. „Die Aktion dauerte bis Dienstagabend 22 Uhr“, sagte Oberstaatsanwältin Heike Geyer, Leiterin der Staatsanwaltschaft Halle, am Mittwoch auf MZ-Anfrage. „Es gab zwar keine Festnahmen, aber es wurden eine große Anzahl Dokumente und ausländische Ausweise gefunden.“ (mz)