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Querfurt Querfurt: Nachbau einer 245-jährigen Waschmaschine in der Sparkasse

Von regina retzlaff 27.11.2012, 18:39

querfurt/MZ. - Und das ist sie im Grunde genommen ja auch, denn der Holzbottich samt Rührwerk sind eine originalgetreue Nachbildung der ersten Waschmaschine mit Rührflügeln, die der in Querfurt geborene Theologe Jacob Christian Schäffer 1767 entwickelt hatte. Verantwortlich für diesen Nachbau sind genaugenommen drei Leute. Zum einen der Bonner Wissenschaftsjournalist Eckart Roloff, der in einem Buch über Schäffer und seine Erfindungen berichtet hatte. Zum zweiten der Vorsitzende des Altertums- und Verkehrsvereins Querfurt und Umgebung, Konrad Kühne, der von der "Schäfferei" infiziert wurde und seinen Verein damit begeistert. Und zum dritten der Böttcher Carsten Romberg aus Roßbach bei Naumburg, der sofort zusagte, die Maschine nach Originalplänen Schäffers nachzubauen.

Und das hat er zur größten Zufriedenheit aller Schäffer-Experten getan. "Nein, sie ist sogar viel genauer als der Nachbau im Miele-Museum Gütersloh", erklärte Konrad Kühne am Montagabend bei der feierlichen Enthüllung der Waschmaschine. Genauer in den Maßen und in der Verwendung des Materials. Die Querfurter Maschine ist aus drei Holzarten gebaut worden. Die im Miele-Museum ist gänzlich aus Eiche. "Unsere ist aus Eiche, Ahorn und Kirschbaum", sagte Kühne voller Stolz, den zahlreich erschienen Interessenten, zu denen Landrat Frank Bannert (CDU) gehörte und der ob des Ausstellungsortes scherzhaft von "Geldwäsche" sprach. Auch Friedrich Stumpf, der Vorstandsvorsitzende der Saalesparkasse durfte die Waschmaschine mit enthüllen, denn aus dem PS-Lotteriesparen stammte ein großer Teil des Geldes, mit dem der Bau finanziert wurde. "Und es waren zwei Sponsoren aus der Stadt, die uns großzügig unterstützten, die Inhaberin des Querfurter Wäscheservice, Ute Richter, und der Geschäftsführer der Videotronik GmbH, Steffen Enke, haben uns bedacht", unterstrich Kühne. Eckart Roloff hatte zum Dank für die Unterstützer sogar kleine Geschenke dabei. Er hatte Tassen mit dem Motiv der Waschmaschine und dem Porträt Schäffers bedrucken lassen und verteilte diese.

"Bei aller Freude habe ich aber auch ein Problem", sagte Konrad Kühne mit Blick auf die Waschmaschine. "Wir haben neben der Maschine so unheimlich viel Material über Schäffer gesammelt. Gerne würden wir das irgendwo präsentieren. Wir möchten es nämlich nicht in unserem Vereinsraum verschwinden lassen. Wenn jemand eine Idee dafür hat, kann er sich gerne bei mir melden."