Querfurt Querfurt: Junge Verstärkung für ein ganzes Semester

Querfurt - Genau betrachtet war es die Liebe, die Anja Weberling aus Halle zu ihrem Bachelorpraktikum auf Burg Querfurt brachte. Wenn sie nämlich bei einem Eishockey-Spiel der Saale-Bulls in Halle (sie ist großer Fan) den Querfurter Tilo Lautenschläger nicht kennen und später lieben gelernt hätte, wäre sie wohl nicht auf die Burg aufmerksam geworden.
„Meine Eltern haben mir zwar gesagt, dass sie mit mir als Kind hin und wieder hier waren, aber erst als ich mit meinem Freund oben auf dem Eselstall stand, kamen Erinnerungen wieder“, erzählt die 24-Jährige, die an der Hochschule Harz in Wernigerode Tourismusmanagement studiert. „Ich bin im siebten Semester, und das muss ein Praktikumssemester sein, in dem man sich schon mit seiner Bachelorarbeit beschäftigt“, erzählt Anja Weberling, die sich zunächst an die Stadt Querfurt gewandt hatte, „weil ich nicht wusste, dass die Burg dem Landkreis gehört“. Da die Stadt selber keine Praktikanten einstellt, gab es den Tipp, sich an den Kreis zu wenden. „Und es hat auch sehr schnell mit einem Vorstellungsgespräch geklappt“, so die junge Hallenserin, die während ihres Praktikums auf der Burg natürlich bei ihrem Freund Tilo in Querfurt wohnt.
Seit 1. September und noch bis Jahresende beschäftigt sich Anja nun vor allem mit effizientem Marketing für Burg Querfurt. Dies soll am Ende auch das Thema ihrer Bachelorarbeit werden. Sie erstellt derzeit ein Kommunikationskonzept, befasste sich mit Kooperationsvereinbarungen, die mit EnviaM und dem ADAC abgeschlossen werden sollen, und unterstützt die Kinderprojekte.
„Während des Ritterfestes vor ein paar Tagen habe ich die Besucher befragt, woher sie kamen und wie sie auf die Veranstaltung aufmerksam wurden. So kann man zum Beispiel Schlüsse ziehen für künftiges Marketing zur Burg. Diese Gespräche und die Zusammenarbeit mit Menschen machen mir so richtig Spaß“, schildert die junge Praktikantin, die übrigens nach dem Abitur für ein Jahr als Au-pair in England war, dann eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau machte, ehe sie mit dem Studium begann.
Sie liebt vor allem die ottonischen Gewölbe der Burg. „Auch die Ausstellungen muss man unbedingt gesehen haben“, schwärmt sie weiter. „Die Filmausstellung wird übrigens bis 10. April 2016 verlängert, weil sie bisher so ein großer Erfolg war“, lässt sie wissen. Bedauerlich sei, dass es derzeit keine Gastronomie auf der Burg gebe. „Hier gehört eine gute Gaststätte hin“, ist sich die Tourismusexpertin in spe sicher.
Burgmanager Christian Linke bezeichnet seine Praktikantin als „guten Griff“. Sie entlaste ihn und sein Burg-Team und unterstütze es in vielerlei Hinsicht. „Sie arbeitet sehr selbstständig, und man kann sich auf ihre Arbeit verlassen“, lobt er. „Ich freue mich schon auf das Ergebnis ihrer Bachelorarbeit, denn das Thema Marketing ist uns sehr wichtig und wird uns sicherlich auch für die Zukunft helfen“, erklärt der Burgmanager. (mz)