PS-Lotterie PS-Lotterie: Glückspilz Winni war vollkommen machtlos
Leuna/MZ. - Wer nicht Lotto spielt, kann auch nicht gewinnen. Die Kreissparkasse (KSK) Merseburg-Querfurt scheint ihre Kunden darüber gut aufgeklärt zu haben, denn innerhalb eines Jahres haben bei der hauseigenen PS-Lotterie fast 48000 Menschen gewonnen. Jeden Monat überwiesen sie fünf Euro auf ein spezielles Konto, wovon vier Euro gespart wurden und ein Euro in einen Lostopf wanderte. Am Freitag war wieder Zahltag und das große Losglück wurde im cCe Kulturhaus Leuna herausgefordert.
Glückspilz Winni empfing die etwa 1100 Gäste in der Eingangshalle. Dann strömten alle in den Carl-Bosch-Saal um mitzuerleben, ob und wie viel Geld ihre Losnummer gewinnt. "Gerade in der Vorweihnachtszeit", wusste der Vorsitzende der KSK, Dr. Volker Spielhagen zu erzählen, "kann das eine angenehme Überraschung sein". Zusammen mit Uta Bresan, Sängerin und Fernsehmoderatorin, eröffnete er die Ziehung der Glückszahlen. Am Anfang standen kleine Beträge wie 2,50 Euro, für die nur die Endziffer der Losnummer entscheidend war. Dafür fanden sich noch einige Gewinner im Saal. Doch schon als es um dreistellige Geldsummen ging, erhellten sich keine Gesichter mehr. Glückspilz Winni war an dem Abend machtlos.
Dafür war nun das Unterhaltungsprogramm an der Reihe, um die Gäste zunächst mit dem Bauchredner Andreas Römer zu verzaubern. Der Hamburger suchte schnell den Kontakt zum Publikum und band es in sein Programm ein. Ob mit seiner sprechenden Zigarette, die nicht wollte, dass sie "angemacht" wird, oder dem Alligator, der KSK als Kriminelles Sonderkommando deutete und überall im Saal Gangster vermutete: Mit seinen Handfiguren vermochte er die Gäste langsam aufzutauen.
Inzwischen war Uta Bresan in ein Paillettenkleid geschlüpft. Zu ihren Liedern ging ein rhythmisches Klatschen durch die Reihen und die Fotoapparate blitzten. Für ihre vier Monate junge Tochter Magdalena sang Uta Bresan das Lied "Aus Liebe geboren", erzählte angesichts des Los-Pechs von ihrem Mutter-Glück und vergas nicht auf ihre nächste Platte hinzuweisen. Bei "Sehnsucht kannst du nicht verbieten" dachten viele Gäste wohl schon an die nächste Ziehung der PS-Lottozahlen und den ersehnten Gewinn. Doch eine längere Pause unterbrach die Gedanken.
Die Gäste konnten die Zeit nutzen, um auf ihre Eintrittskarten in der Empfangshalle Sachpreise zu gewinnen. Wie ein Leunaer Ehepaar, was sich über Skatkarten und einen Spielblock freute, obwohl sie gar nicht an der PS-Lotterie teilnehmen. "Noch nicht", überlegte es sich der Familienvater, der den Gewinn den Enkeln schenken will.
Im Saal lag wieder Spannung in der Luft, denn die großen Beträge warteten. Kurt Weber und Francis Nebelung freuten sich über je 500 Euro, mit denen sie "Urlaub in Österreich machen" beziehungsweise "mit Freunden shoppen gehen" wollen. Beide hatten noch die Chance auf 5000 Euro, doch sie erwischten die falsche Zahl.
In diese leicht depressive Stimmung platzte der selbsternannte "Wahnsinn aus Berlin", "Kurt, der Coole": Frank Zander. Mit seiner von "vielen Stunden Kneipe, Whisky, Weiber" angerauten Stimme schon etwas außer Puste brachte er den Saal dennoch zum Beben. Besonders mit dem Lied "Marlen", für das er sich noch einmal die jugendliche Gewinnerin Francis auf die Bühne holte, fing er das Publikum. Das junge Mädchen aber schwankte zwischen Augenverdrehen und erschrockenem Luftholen über Zanders sexbetonte Passagen. Danach wurden die vorderen Reihen in ein Nebelmeer getaucht und von Feuerwerk erschreckt. Trotzdem brannten die Feuerzeuge bis zur krönenden Sektdusche weiter.