1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Projekt der Hochschule Merseburg zeigt aktuelle Ausprägungen und Facetten jüdischen Lebens in der Stadt

Gedenken durch „Stolperstein-Audiowalk“ Projekt der Hochschule Merseburg zeigt aktuelle Ausprägungen und Facetten jüdischen Lebens in der Stadt

Drei Hörstücke sind auf der Internetseite ab sofort abrufbar.

07.10.2021, 11:00
Ein geführter Spaziergang zu den Merseburger Stolpersteinen ist ein Projekt von Studierenden der Hochschule Merseburg.
Ein geführter Spaziergang zu den Merseburger Stolpersteinen ist ein Projekt von Studierenden der Hochschule Merseburg. Foto: Hochschule

Merseburg/MZ - Der früheste erhaltene schriftliche Nachweis zur Existenz von Juden nördlich der Alpen - ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin - stammt aus dem Jahre 321. Aus diesem Anlass wird 2021 bundesweit das Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ausgerichtet.

Projekt der Hochschule Merseburg zeigt aktuelle Ausprägungen und Facetten jüdischen Lebens in der Stadt

Studierende des Masterstudiengangs „Angewandte Medien- und Kulturwissenschaften“ der Hochschule Merseburg begaben sich deshalb im Rahmen eines künstlerischen Projekts unter der Leitung von Frank Venske auf die Suche nach aktuellen Ausprägungen und Facetten jüdischen Lebens in Merseburg. Entstanden sind drei Hörproduktionen, die das jüdische Leben in Merseburg sowie Judenfeindschaft und Verschwörungsmythen im Zeitverlauf thematisieren. Sie sind ab sofort auf der Internetseite der Hochschule abrufbar, so eine Pressenotiz.

Beim Projekt „Jüdisches Leben“ haben die Studierenden Interviews mit Juden über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Jüdisch-sein durchgeführt, über jüdische Leben und Religion, das kulturelle Leben oder die Frage der Repräsentation. Beim Hörstück „Heimsuchung“ geht es um Judenfeindschaft und Verschwörungsmythen im Mittelalter und der Moderne.

Drei Hörstücke sind auf der Internetseite ab sofort abrufbar

Ein Fokus liegt dabei auf der Pestwelle von 1347 bis 1351, als die Schuld „jüdischen Brunnenvergiftern“ zugeschrieben wurde. Es geht aber auch um Verschwörungsideologien der Coronapandemie, die oft antisemitisch geprägt sind. Der „Stolperstein-Audiowalk“ lädt zu einem kleinen Spaziergang durch Merseburg ein. An den historischen Plätzen, die durch Stolpersteine gekennzeichnet sind, gibt es Einblicke in die Geschichten der Personen und Orte.

Zwischendurch gibt es Informationen über die Merseburger Erinnerungskultur. Erschienen ist dazu auch ein Faltblatt mit Karte, das die Wege zwischen den einzelnen Stationen aufzeigt. Interessenten finden die Hörstücke unter www.hs-merseburg.de und den Links „Studium, Studiengänge, Angewandte Medien- und Kulturwissenschaft, Projekte und jüdisches Leben“.