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Privater Wald ist Potential für Zukunft

Von REGINA RETZLAFF 26.05.2011, 16:34
Sie sind Förster mit eigener Firma: Bernd Winkler, Andreas und Mario Schirmer (v.l.) hier im Ziegelrodaer Forst. (FOTO: PETER WÖLK)
Sie sind Förster mit eigener Firma: Bernd Winkler, Andreas und Mario Schirmer (v.l.) hier im Ziegelrodaer Forst. (FOTO: PETER WÖLK) CARDO

ZIEGELRODA/MZ. - Sie haben alle drei im thüringischen Schwarzburg Forstwirtschaft studiert. Dann sammelten sie erste Berufserfahrung als Förster in der Sächsischen Landesforstverwaltung. Und als ihre Zweijahresverträge ausgelaufen waren, standen alle drei vor der Wahl, entweder als Pendler wöchentlich viele hundert Kilometer zu fahren, um in ihrem Beruf zu arbeiten oder in der Heimat bei der Familie zu bleiben und etwas eigenes zu machen.

Firma 2005 gegründet

Andreas (35) und Mario (32) Schirmer sind zudem Brüder, stammen aus dem kleinen Dorf Wüsteneutzsch, wo sie beide auch heute leben. Dazu kommt der 31-jährige Bernd Winkler, der aus Heldrungen im benachbarten Thüringen stammt, wo sein Vater Förster war.

Winkler wohnt mit seiner Familie jetzt in Heygendorf, gleich hinter der Landesgrenze und dem Ziegelrodaer Forst. Dort hat die Mitteldeutsche Forst und Landschaftspflege GmbH (MFL), die die drei 2005 gegründet haben, auch ihren Hauptsitz. "Neben dem Hauptsitz betreibt unsere Firma eine Außenstelle in Wüsteneutzsch", erzählt Andreas Schirmer. "Uns hat gleich nach der Gründung unseres Unternehmens geholfen, dass die Beförsterung der Kirchlichen Waldgemeinschaft Naumburg zur Vergabe stand. Wir haben den Zuschlag erhalten und damit rund 550 Hektar Kirchenwald im Saalekreis, im Burgenlandkreis, Kyffhäuserkreis und dem Landkreis Sömmerda übernehmen können", erzählt Andreas Schirmer weiter.

Die Diplom-Forstingenieure bieten seither ihre Dienstleistungen im mitteldeutschen Wirtschaftsraum an. Sie betreuen Mittel- und Großprivatwald, beschäftigen sich mit Rundholzhandel, der Durchführung forstlicher Ingenieurarbeiten und Forstbetriebsarbeiten. Sie bieten weiterhin Dienstleistungen in den Bereichen Baumkontrolle und Baumpflege an. Es habe ein Weilchen gedauert, bis bei den Waldbesitzern Vertrauen aufgebaut war. Doch jetzt haben die jungen Unternehmer etwa 300 Hektar Wald, auch im Ziegelrodaer Forst, in ihrer Betreuung.

Zuverlässige Auftraggeber

Neben privaten Waldbesitzern gehören eine Stiftung und ein Forstbetrieb der Landestalsperrenverwaltung Sachsen zu ihren Kunden. Das kleine Unternehmen besteht derzeit aus fünf Mitarbeitern. Bereut haben sie ihre Entscheidung noch nie, sich als Förster selbständig gemacht zu machen. "Über die Hälfte des Waldes in Sachsen-Anhalt allein ist in privater und kommunaler Hand. Das ist ein Potential auch für uns", sagt Mario Schirmer. Und der aufgebaute Kundenstamm besteht aus zuverlässigen Auftraggebern. "Wir können zudem jeden Abend nach getaner Arbeit nach Hause zu unseren Familien fahren. Das ist uns sehr wichtig."