Parkplatz wird zur «Dreckschleuder»
Querfurt/MZ. - "Dann kann man kein Fenster mehr öffnen, die Rahmen, die Türen und die ganze Fassade ist schmutzig von diesem aufgewirbelten Staub", macht sich Waltraud Fritzsche Luft über ihren Ärger. Anita Zänker nickt zustimmend und berichtet, dass es anfangs keine solche Belästigung gab. Anfangs - das war 1998 / 99. Da war die alte Molkerei verkauft worden, die an der Stelle stand, wo sich heute täglich um die 60 Pkw tummeln. "Wir waren echt froh, als die Molkerei verkauft war und abgerissen wurde. Wir hatten endlich freien Ausblick, es wurde hell in der Straße", erinnert sich Anke Lützkendorf.
Man habe auch gar kein Problem damit, dass vor den Häusern ein Parkplatz entstand, meint Peter Matzat. Im Gegenteil. So gab es auch für die Anlieger Parkmöglichkeiten. "Aber nach und nach hat sich der Belag ab- und Schmutz draufgefahren. Wenn es kühl und feucht ist, stört das auch nicht. Aber wehe es wird warm und trocken. Da staubt es gewaltig. Da werden weiße Gardinen schnell dunkel, wenn man die Fenster offen lässt", berichtet Waltraud Fritzsche weiter.
"Uns würde interessieren, ob sich an dieser Situation in nächster Zeit was ändern wird. Ich würde gerne meine Hauswand putzen, aber erst, wenn der Parkplatz nicht mehr so stiebt", erklärt Matzat, warum die Anwohner die MZ um einen Ortstermin gebeten hatten. Den gab es auch mit den Parkplatzeigentümern, die namentlich nicht erwähnt werden möchten. "Wir verstehen nicht, warum die Anwohner die Presse einschalten. Als wir das Objekt 1997 erworben haben, wollten wir die Fläche eigentlich neu bebauen. Doch es gab keinen Bedarf, also entschieden wir uns in Absprache mit der Stadt für einen Parkplatz. Teile der Fläche an der Querne gehören auch der Stadt. Dort wird in den nächsten Monaten der Abwasserkanal hineingelegt. Anschließend soll der geplante Rad- und Wanderweg entlang der Querne dort weitergebaut werden", erzählt der Eigentümer.
Und in diesem Zuge werde auch die Oberfläche des Parkplatzes erneuert, so dass die Staubbelästigung dann entfalle. Diesen Fakt bestätigt auch Querfurts Bürgermeister Peter Kunert (FDP). "Durch den Bau unserer Abwasserleitung in diesem Bereich wird es uns jetzt möglich, den geplanten Rad- und Fußweg entlang der Querne bis zur Spiegelbrücke voranzubringen. Wir werden also den unteren Bereich des Parkplatzes an der Querne entlang gestalten. Dazu kommt auch das Kühlloch", so Kunert auf Anfrage der MZ.
Im Zuge dieser Planungen habe man auch mit dem Parkplatzeigentümer verhandelt und festgelegt, dass der Platz neu befestigt wird. Es solle auf jeden Fall eine geschlossene Decke werden, so dass die Staubbelästigung entfalle oder zumindest nur noch gering sei.