Oh Tannenbaum... Oh Tannenbaum...: Zwölf Meter hoher Weihnachtsbaum schmückt den Marktplatz

Querfurt - Mitten auf dem Markt in Querfurt kreischt am Mittwochfrüh gegen halb zehn eine Kettensäge. Minutenlang. Maik Hellmund, Mitarbeiter vom städtischen Bauhof, bearbeitet mit dem Gerät eine Tanne, die an einem Kran hängend ein paar Zentimeter über dem Boden schwebt.
Er schneidet den Stamm passend, damit er dann in das zuvor geöffnete Loch im Marktplatz, der an diesem Vormittag für Autos gesperrt ist, gesetzt werden kann. Behutsam wird die Öffnung mittels Kran angesteuert und die Tanne herabgelassen. „Der Weihnachtsbaum steht“, meldet Bauhofchef Steffen Trautmann dann Vollzug.
12 Meter hohe Tanne wurde vor einem Wohnblock gefällt
Eine rund zwölf Meter hohe Tanne ziert von nun an den Querfurter Marktplatz. Sie ist nicht wie im Vorjahr von einem Privatgrundstück geholt worden, sondern von einer kommunalen Liegenschaft. Punkt acht Uhr treffen Mitarbeiter vom Bauhof im Nemsdorfer Weg in Querfurt ein. Von der anderen Seite der Einbahnstraße, die umgehend gesperrt wird, fahren ein Traktor der Agrargenossenschaft Querfurt und ein Kran vom Kran- und Aufzugsservice Karsdorf heran, die zusammen mit der Polizei die Stadt bei der Abholung unterstützen.
Die Vorbereitungen für das Fällen der Tanne, die wie Trautmann erfahren hat, von einem Mieter eines Wohnblocks vor mehreren Jahrzehnten gepflanzt wurde, beginnt. Das sorgt in der Straße für Aufsehen, Anwohner schauen aus Fenstern. Und es gibt eine kritische Stimme.
„Was soll das“, fragt ein Mann, der vorbeikommt. Das sollte man stoppen, ergänzt er. „Wie soll das denn dann hier aussehen?“ An dem Weihnachtsbaum auf dem Markt werde er keine Freude haben, merkte er an und wandte sich dann ab.
Ersatzbaum in Lodersleben
„Der Baum hat ein gewisses Alter erreicht“, meint Bauhofchef Trautmann. Er werde jetzt als Weihnachtsbaum hier weggenommen, damit die Grünanlage umgestaltet werden kann. Es würden neue Bäume gepflanzt, erklärt er. Als Maik Hellmund zum ersten Mal die Kettensäge ansetzt, schneidet er zunächst Geäst am unteren Teil des Stammes ab.
Danach fahren zwei Mitarbeiter mit einer Hebebühne auf mittlere Höhe des schlank gewachsenen Baumes, um Schlingen für den Kran zu befestigen. „Sie müssen den richtigen Punkt finden, nicht dass der Baum knackt“, meint Trautmann. Und wenn er bricht? „Dann packen wir hier sofort zusammen und fahren nach Lodersleben. Da steht ein Ersatzbaum“, erklärt er. Einen Plan B und selbst einen Plan C, einen Baum in Ziegelroda, hatte der städtische Bauhof parat.
Tanne wiegt rund eine Tonne
Dann kommt der Moment: Maik Hellmund sägt den Stamm an. Lehrling Johannes Mertins steckt nach und nach Keile in die Schnittstelle. Kurz darauf ist die Tanne ab und hängt am Kran.
Vorsichtig schwebt das knapp eine Tonne schwere Exemplar über die Grünfläche zum Plattenanhänger des Traktors, wo sie langsam abgelegt und befestigt wird. Der Traktor setzt sich in Bewegung und mit Polizei voraus geht es Richtung Markt. Auf dem kurzen Weg gibt es keine Probleme und vor Ort wird der Baum dann aufgestellt.
Ob „Querfurter Weihnachtszauber“ stattfindet, bleibt noch offen
In diesen Tagen soll die Tanne geschmückt und die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt angebracht werden, sagt Steffen Trautmann. „Am 1. Advent soll alles leuchten“, formuliert er das Ziel. So soll etwas weihnachtliche Stimmung in der Innenstadt aufkommen.
Ob vom 18. bis 20. Dezember der diesjährigen Weihnachtsmarkt, der „Querfurter Weihnachtszauber“ , in der Stadt und an der Burg durchgeführt werden kann, bleibt am Mittwoch offen. Die Veranstalter wollen sich in den nächsten Tagen äußern. (mz)



