Neues Dach für Orangerie
Merseburg/MZ/st. - Der Diplom-Ingenieur vom Merseburger Architekturbüro Klappach überwacht die Bauarbeiten an der Orangerie des Schlossgarten-Salons. Ein überwiegender Teil der über 270 Jahre alten Dach-Konstruktion muss ersetzt werden. "Das Holz ist größtenteils feucht und von Pilz- sowie Wurmbefall betroffen", spricht Reile zwar nicht von einer akuten Einsturzgefahr. Dennoch mussten die Dacharbeiten der restlichen Renovierung vorgezogen werden.
Die gestaltet sich umfangreicher als zunächst gedacht. "Eine Altbausanierung kann man eben nicht planen", stellt Reile fest. "Bei der letzten Begehung haben wir festgestellt, dass wir doch mehr als erwartet ersetzen müssen." Nahezu der komplette Dachstuhl wird jetzt erneuert. Zunächst wird die Holzkonstruktion freigelegt. Die Firmen STM Merseburg und Zorbauer Dachdecker GmbH werden ihn in den nächsten Wochen zunächst neben dem Gebäude originalgetreu nachbilden und im Anschluss auf die Orangerie bauen. Dabei wird laut Reile auch wieder eine ursprünglich vorhandene Gaube mit eingesetzt, wie sie einst vom Merseburger Baumeister Johann Michael Hoppenhaupt (1685 - 1751) ausgestaltet war.
In der Zwischenzeit wird das Mauerwerk chemisch behandelt, um es von Pilzsporen zu befreien, die später wieder auf das Gebälk übergreifen könnten, schildert Reile die umfangreichen Maßnahmen. Für den Architekten selbst ist die Altbausanierung ein reizvolles Gebiet. Gerne erinnert er sich etwa an die Arbeiten im Schafstädter Gutshaus. "Bei den alten Gebäuden stößt man immer wieder auf Historisches oder unentdeckte bauliche Besonderheiten", sei es immer wieder spannend, Jahrhundert alte Häuser instandzusetzen.
Nachdem im Frühjahr die Abbrucharbeiten des Verbindungstaktes zum Schlossgartensalon erfolgt waren, werden seit Anfang der Woche die Sanierungsarbeiten am Dach durchgeführt. Die erfolgen laut Pressemitteilung der Stadt Merseburg im Rahmen des Förderprogramms Stadtsanierung und umfassen 80 000 Euro.