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Neue Praxen ziehen ins Säulenhaus

02.02.2010, 17:04

MERSEBURG/MZ. - Am Dienstag, 9. Februar, nehmen zwei Arztpraxen unter dem Dach des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) im Säulenhaus ihren Betrieb auf. Die Praxis für Allgemeinmedizin von Sanitätsrätin Heide Simon zieht von der Weißen Mauer 31 nur einige Hausnummern weiter. Der Gynäkologe Dr. Martin Adler, der bisher im Roten Feldweg praktizierte, übernimmt gemeinsam mit Dr. Ariane Kozlowski die Frauenarztpraxis im Erdgeschoss des Säulenhauses.

Das Medizinische Versorgungszentrum verbindet künftig die Vorteile der Poliklinik mit den neuen Möglichkeiten sektorenübergreifender Betreuung. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen sind als Angestellte oder Vertragsärzte im MVZ tätig. Damit soll die in Deutschland bisher strikt getrennte ambulante und stationäre medizinische Behandlung verzahnt werden. Als Ärztlicher Geschäftsführer des MVH fungiert der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Roland Prondzinsky. Kaufmännischer Geschäftsführer ist der Prokurist des Klinikums, Volker Helming.

"Unser Ziel ist es, die Struktur der Versorgung durch eine enge Vernetzung stationärer und ambulanter Leistungen zu verbessern", sagt Lothar Peruth, Geschäftsführer des Klinikums. "Wir möchten unseren Patienten eine Versorgung aus einer Hand anbieten und damit Doppeluntersuchungen vermeiden, sowie Wartezeiten und Wege verkürzen." Er gehe davon aus, dass weitere Ärzte im Rahmen des Medizinischen Versorgungszentrums tätig werden.

Die Chirurgische Praxis von Dr. Luis Martinez-Ramirez gehört bereits seit dem 1. Februar dazu. Im Verlauf dieses Jahres erfolgt deren Umzug in die Räumlichkeiten innerhalb der insgesamt 8 350 Quadratmeter großen Immobilie des Säulenhauses. Bis dahin wird die Praxis wie bisher in der Sixtistraße 16 a als Nebenstelle des MVZ weitergeführt.

Das wegen seines imposanten, neoklassizistischen Säulen-Portals Säulenhaus genannte Gebäude war in Jahren 1909 bis 1913 als Verwaltungsgebäude der Landesversicherungsanstalt Sachsen-Anhalt errichtet worden. Von August 1914 bis Juni 1915 wurde es als Reservelazarett genutzt, bevor es seiner eigentlichen Bestimmung übergeben wurde. Dreißig Jahre lang war das Haus Versicherungsgebäude, im Volksmund "Klebe" genannt, weil hier Rentenmarken aufgeklebt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg quartierte sich zwei Jahre lang die Bezirkskommandantur der Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) ein. Am 5. April 1956 eröffnete das "Neue Krankenhaus" für Innere Medizin. Ab 1959 beherbergte es die Geburtshilfliche Abteilung.

2009 waren alle stationären Bereiche in den Neubau des Carl-von-Basedow-Klinikums umgezogen. Nun zieht mit dem Medizinischen Versorgungszentrum wieder Leben in das Säulenhaus ein.