Natur im Saalekreis Natur im Saalekreis: Die Pilzzeit ist angebrochen - auch im Ziegelrodaer Forst

ziegelroda/MZ - Die Pilzzeit ist angebrochen. Auch im Ziegelrodaer Forst kann man jetzt wieder verstärkt Sammler antreffen, die auf der Pirsch sind nach Steinpilz, Pfifferling und Co. - Um die 400 Arten wachsen in diesem rund 8 000 Hektar großen Waldgebiet. Etwa ein Drittel davon ist giftig. In diesem Jahr tritt der Gallenröhrling verstärkt auf, den man mit dem Steinpilz verwechseln kann. Nur ein kleines Stück des Gallenröhrlings kann eine ganze Steinpilzmahlzeit verderben. Die wird dann bitter. Wer sich nicht so genau mit den „Schirmträgern“ auskennt, der sollte sich bei einem Pilzberater melden. Die für den Saalekreis findet man im Internet auf der Seite des Saalekreises unter www.saalekreis.de/kostenfreie-pilzberatung-im-saalekreis
Laut dem Bundesartenschutzgesetz dürfen Pilze nur für den heimischen Gebrauch gesammelt werden. Etwa zwei Kilogramm geben Pilzberater meist an. Mit gesammelten Pilzen darf nach dem Gesetz nicht gehandelt werden. Man kann sie höchstens verschenken.
Am besten nimmt man ein scharfes Messer mit, weil Pilze angeschnitten werden sollten, um festzustellen, ob Maden darin sind. Zum Sammeln ist ein Behältnis zu empfehlen, das luftig ist - zum Beispiel ein Korb oder ein Karton. Auf keinen Fall eine Plastiktüte, denn die Pilze sollten nicht gequetscht werden und schwitzen. Dadurch könnten sich auch bei essbaren Pilzen Gifte entwickeln, so dass man beim Essen eine sogenannte unechte Pilzvergiftung bekommt. Man sollte sich auch nicht darauf verlassen, dass - wenn ein Pilz etwa von Schnecken oder Wild angefressen wurde - dieser nicht giftig ist. Tiere fressen auch für Menschen lebensgefährliche Pilze.
Dass manche Pilze giftig sind, das weiß wohl jedes Kind. Dennoch weisen Pilzberater immer wieder darauf hin, dass nur solche Pilze gesammelt werden sollten, die man als Speisepilze kennt. Unwohlsein, Kreislaufprobleme und Brechreiz sind typische Kennzeichen, dass man giftige Pilze verzehrt hat. Sie können Nerven- oder Blutgifte enthalten.
Pilze, die man zubereiten will, sollten frisch und nicht angefault sein. Das gilt übrigens auch für Pilze, die man im Laden kauft. Sie sollten nach dem Kauf oder Sammeln schnell zubereitet werden oder in flacher Schicht kühl und luftig gelagert werden. Denn auch wer Pilze zu sich nimmt, die verdorben sind, riskiert Vergiftungserscheinungen.
Pilze roh zu kosten, ist erlaubt und ungefährlich. Größere Mengen sollte man aber nie essen. Beim Zubereiten sollten sie auf mehr als 70 Grad erhitzt werden. Pilze sind ansonsten schwer verdaulich. Pilzberater empfehlen daher auch, keinen Alkohol dazu zu trinken. Dies kann bei empfindlichen Menschen zu Unverträglichkeit führen.