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Nachts im Museum Nachts im Museum: Märchenstunde bei Makonde

Von Elke Jäger 11.10.2001, 16:14

Merseburg/MZ. - Constanze hat ihre Taschenlampe mitgebracht, Clara ebenfalls. Die geschnitzten Figuren aus dunklen Holz sehen schon am Tage ein bisschen unheimlich aus, beim Rundgang in der Nacht kann''s einem schon gruslig werden. Doch mit der Lampe in der Hand und den anderen in der Nähe gerät der abendliche Ausflug zur Makonde-Ausstellung zum spannenden Abenteuer, bei dem Ängstlichkeit erst gar nicht aufkommt. Zum ersten Mal öffnete das Kulturhistorische Museum Merseburg am Mittwochabend seine Türen für die Ferienkinder zu später Stunde.

Die meisten der jungen Besucher (diesmal begleitet von Eltern, Großeltern oder Tanten) hatten sich schon am Vormittag in der Makonde-Schau umgesehen und sich beim anschließenden Maskenbasteln von den Schnitzereien inspirieren lassen. Damit verkleideten sie sich nun, ehe es in den abgedunkelten Ausstellungsraum ging. Mit Taschenlampe selbstverständlich.

Museumsmitarbeiter Yves Wachal erklärte, wie die Exponate 1994 nach Merseburg gekommen waren und berichtete über Leben und Kunstfertigkeit des afrikanischen Makonde-Volkes, das im südlichen Tansania und nördlichem Mocambique lebt. Die Schnitzereien, zumeist aus Ebenholz, widerspiegeln den Alltag dieser Afrikaner - mit dem Glauben an gute und böse Geister, Kobolde, Darstellungen der Familie bis zum Urahn, der Tierwelt, von Gleichnissen. Ähnliches erzählen die knall-bunten "Tinga-Tinga"-Bilder. Ehe es wieder ins Helle ging, luden die Märchenerzähler zum Zuhören ein und lasen abwechselnd kurze Texte vor. Maskiert und einer Trommel dumpfe Töne entlockend tanzte Wachal schließlich im Dunklen zwischen den Figuren. Die Kinder mit ihren bunten Masken hätten sicher mitgetan, wenn er sie an die Hand genommen hätte.