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Nach Messerstecherei und Notoperation in Merseburg Nach Messerstecherei und Notoperation in Merseburg: Flüchtiger Verletzter festgenommen

Von Undine Freyberg 29.09.2020, 09:25
Auch am Türgriff der Haustür sind die Spuren der Auseinandersetzung vom Samstag noch sichtbar.
Auch am Türgriff der Haustür sind die Spuren der Auseinandersetzung vom Samstag noch sichtbar. Undine Freyberg

Merseburg - Der 21-jährige Syrer, der am Samstagabend nach einer Messerstecherei in Merseburg-Süd geflohen war, ist wieder aufgetaucht und wurde vorläufig festgenommen. Seine Verletzungen waren offenbar nicht so schwerwiegend, als dass er hätte im Krankenhaus behandelt werden müssen.

„Ich habe Haftantrag gegen den Mann gestellt, der nun einem Haftrichter vorgeführt werden muss“, sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann auf Anfrage der MZ. Der Grund: Ihn habe stutzig gemacht, dass der Mann nach dem Vorfall abgetaucht war. „Er mag in Notwehr gehandelt haben, aber dann rennt man doch nicht weg“, so Wiechmann.

„Er konnte bisher noch nicht zu dem Vorfall vernommen werden“

Am Samstagabend war es in der Straße des Friedens zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gekommen. Die MZ hatte mit dem Mann gesprochen, in dessen Wohnung das Ganze begonnen hatte. Dieser erzählte, dass er mit dem 21-jährigen zusammengesessen hätte, um etwas zu rauchen. Dann sei ein 48-Jähriger aus dem Nachbarhaus dazugekommen. Einer der beiden habe vom anderen zunächst einen Gewehrkolben ins Gesicht bekommen.

Der 48-Jährige habe daraufhin den 21-Jährigen mit einem Messer angegriffen und mehrfach verletzt. Der 21-Jährige habe den anderen Mann vermutlich versehentlich am Hals verletzt. Allerdings ist die Verletzung so schwer, dass dieser seit Samstagnacht auf der Intensivstation liegt. „Er konnte bisher noch nicht zu dem Vorfall vernommen werden“, so Staatsanwalt Wiechmann.

„Gegen den Mann liegt ein Haftbefehl vor, weil er eine Geldstrafe nicht gezahlt hat“

Der Schwerverletzte werde zudem bewacht, aber nicht etwa, weil er möglicherweise zuerst das Messer gezückt hatte, oder weil er in Gefahr ist. „Gegen den Mann liegt ein Haftbefehl vor, weil er eine Geldstrafe nicht gezahlt hat.“ Die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags laufen weiter.

Bei der Messerstecherei vom Freitag in der Erzbergerstraße in Merseburg könnte es sich nach MZ-Informationen um eine Tat im Drogenmilieu gehandelt haben. Der 40-jährige Mann, der lebensgefährlich verletzt im Hausflur gefunden und notoperiert wurde, liegt noch immer im Krankenhaus. Ein 33-jähriger Hallenser befindet sich nach einem Haftprüfungstermin in Untersuchungshaft. (mz)