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Nach Anzeige des Nabu Nach Anzeige des Nabu: Stadt Merseburg entfernt Taubenabwehrpaste

Von Undine Freyberg 24.11.2017, 11:15
Abwehrspikes und andere Flächen wurden mit einer Paste bestrichen. Davon verkleben angeblich die Federn der Tauben, sagt der Nabu.
Abwehrspikes und andere Flächen wurden mit einer Paste bestrichen. Davon verkleben angeblich die Federn der Tauben, sagt der Nabu. NABU/K. Peterlein

Merseburg - 200 Kilogramm Taubenkot hatten die Mitarbeiter des Grünflächenamtes bei einer Reinigungsaktion im September unter Vollschutz von den Stahlträgern des Busbahnhofs geholt. Um zu verhindern, dass die Tauben wiederkommen und die am Busbahnhof Wartenden gefährden, hatte man auf die Träger die Paste Nopaloma aufgebracht, mit der viele andere deutsche Kommunen offenbar gute Erfahrungen gemacht hatten.

Dafür gab es eine Anzeige des Naturschutzbundes Nabu, weil die Paste aufgrund ihrer klebenden Wirkung zum Tode der Tiere führen könnte, weshalb die Paste aus tierschutzrechtlicher Sicht nicht benutzt werden dürfe. Der Landkreis beauflagte daraufhin die Stadt, die Paste weitestgehend zu entfernen.

Taubenplage in Merseburg: Stadt denkt nun über Plexiglas-Platten nach

„Das haben wir auch getan“, erklärt Gerd Heimbach, der Leiter des Grünflächenamtes. An Stellen, wo das nicht möglich war, habe man eine zwei bis drei Zentimeter dicke Splitschicht aufgebracht. Im Augenblick kontrolliere man den Bereich täglich. Am Donnerstag habe es außerdem ein Treffen mit Karsten Peterlein vom Nabu Leipzig gegeben.

„Er hat den Vorschlag gemacht, dass wir an die Stahlträger Plexiglas-Platten anbringen sollten, um den Tauben den Zugang zu verwehren“, so Heimbach, der diese Variante als nicht sehr realistisch ansieht. „Wir denken darüber nach und prüfen, wie wir das Tauben-Problem trotzdem in den Griff bekommen.“ (mz)