Mit Fernglas unterwegs
Mücheln/MZ. - Sie alle versehen als Ein-Euro-Jobber beim Interessen- und Förderverein Geiseltalsee ihren Dienst. Und das auch mal abends oder am Wochenende.
"Unser Verein besitzt 64 Hektar Fläche auf der künftigen Halbinsel mitten im Geiseltalsee", erklärt Vereinsvorsitzender Reinhard Hirsch. Auf diesem Gelände sollen sich Besucher erholen, aber auch etwas für ihre Umweltbildung tun können. Schon jetzt gibt es eine Menge zu entdecken. Da ist die Wetterschutzhütte mit Grillplatz. An den Wegen stehen Informationstafeln, und hölzerne Bänke laden zum Verweilen ein. Hinzu kommt das zur Natur-, Wach- und Beobachtungsstation umgebaute Stellwerk im künftigen Naturschutzgebiet.
"All das muss in Ordnung gehalten und kontrolliert werden, auch wenn der See erst in einigen Jahren völlig geflutet ist und dann richtig touristisch genutzt werden kann. Es ist Müll zu beräumen und öfter mal etwas zu reparieren", umschreibt Reinhard Hirsch die Aufgaben der Ranger. Und weil ab August die Betreuung des Aussichtspunktes in Stöbnitz noch hinzukam, wurde das Personal aufgestockt. Die Antragstellung übernahm dabei für den Verein die Arbeitsförderungs- und Sanierungsgesellschaft mbH Mücheln.
Die ersten Ranger nahmen bereits vor mehr als einem Jahr ihre Arbeit auf. Im April übernahmen Erhard Thoß aus Mücheln, Martina Rößler aus Braunsbedra, Rainer Dietzel aus Braunsbedra und Sven Runkel aus Mücheln für ein halbes Jahr diesen Job. Erhard Thoß ist für den Verein schon ein alter Bekannter, arbeitete für ihn in einer ABM und baute damals das Stellwerk mit um.
Auch Martina Rößler kennt das Gelände, war sie doch einst bei der Sanierung des früheren Tagebaus beschäftigt. "Da kannte ich die jetzige Wetterhütte noch als Baubude. Hier hat sich doch einiges zum Positiven verändert", meint sie. "Wunderbar. Hier kann man es aushalten. Man ist immer an der frischen Luft. Und es kommen ja auch schon viele Besucher her", schwärmt Rainer Dietzel von seinem Arbeitsplatz. "Ich war auch schon privat da", fügt Sven Runkel hinzu.
"Es gibt immer etwas zu tun. Bei der Hitze der vergangenen Tage mussten vor allem die Bäume gewässert werden", erklärt Rainer Dietzel weiter. Oder man bereite bevorstehende Gruppenführungen mit vor. In einem sind sich die Ranger einig: Sie begegnen während ihrer Arbeit unwahrscheinlich vielen Tieren vom Fasan über den Feldhasen bis hin zu Wildschweinen und Kormoranen. Die Natur holt sich das Geiseltal zurück.