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Michael Jackson ist schon neidisch

Von Hans-Erdmann Gringer 21.08.2007, 17:41

Günthersdorf/MZ. - Die gelernte Verkäuferin hatte schon als Kind im Verein die Narrenkappe auf und mitgetanzt, wo es nur ging. Dabei steckte sie mit ihrem Elan alle Jecken an. Kein Wunder: Da war ja auch schon Mutter Renate in der Funkengarde bei Blau Weiß dabei und wirkte sozuShowtanz-Expertin sagen als Vorbild. Die sportliche Dame ließ sich nun sogar von der Tochter überreden und mischt weiter im Ballett mit. Dabei gibt sie zugleich ihre Erfahrung an die Jüngeren weiter. Opa Gerd hat derweil gerade mit seinen 72 Jahren das Keyboard-Spiel für sich entdeckt.

Von anfangs acht Unverzagten, die zu Playback-Klängen aus dem Automaten auf der Bühne hüpften, hat sich die Truppe unter Nicole zu einem Großaufgebot von 16 Tänzerinnen und vier Tänzern, alles Könner im Alter von 17 bis 46 Jahren, gewandelt. Legen die alle mit rasantem Tempo so richtig los, bekommt manchmal schon die größte Bühne Atemnot und Platzprobleme, und das Publikum gerät in Verzückung. Ob die 70er mit Ententanz, Boney M. und ihrem Disco Sound, die 80er mit verkappter Gymnastik als Pop, die 90er mit Michael Jackson oder die aktuelle Hitparade: Von den gelenkigen Tanzmäusen wird nichts verschmäht. Nicole schneidert die Satin-Kostüme mit Pailletten und Glitzer selbst, kümmert sich obendrein um die Choreografie und sorgt auch dafür, dass immer der Bühnenhintergrund stimmt.

Hilfe bekommt sie von Jens Kramer aus Horburg, der gekonnt Licht, Ton und Effekte auf die Bühne zaubert. Und Michael Weber von der Musikschule Weber aus Kötschlitz liefert dazu am Keyboard den richtigen Sound ab. Gefeierte Auftritte führten das Ballett erst kürzlich nach Köthen zum Kuhfest und zu den Landesmeisterschaften nach Naumburg, wo sie einen Mittelfeldplatz unter den 30 Teilnehmern belegten.

Beim Strandfest in Wallendorf brachten sie u. a. mit ihrem Michael-Jackson- und "Cleopatra"-Auftritten das Wasser zum Kochen, jetzt feilen sie daran, dass zum Zwiebelmarkt in Horburg am 8. September das neue "Afrika"-Programm für Hitzewellen sorgt. Zum Günthersdorfer Karnevals-Aushängeschild Männerballett besteht ein "wohlwollendes Verhältnis ohne Neid und Missgunst." Aber mit fairer sportlicher Brille wird schon geschaut, was der andere auf die Beine stellt. Einmal pro Woche ist Probe im Sportlerheim Günthersdorf. Sonntags ab 14 Uhr geht es dann heftig in die Beine. Wer Interesse habe könne gern kommen und zuschauen, so Nicole, "wir haben auch gerade eine neues Mitglied aus Zwenkau begrüßen können".