1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Merseburgs Marktplatz ist tot: Merseburgs Marktplatz ist tot: Neuer Anlauf für Parkplatz auf dem Markt?

Merseburgs Marktplatz ist tot Merseburgs Marktplatz ist tot: Neuer Anlauf für Parkplatz auf dem Markt?

Von Michael Bertram 06.10.2018, 09:00
Gerade werktags herrscht auf dem Markt in Merseburg tote Hose: Wird der Platz künftig nur noch für wenige Feste und zum Parken genutzt?
Gerade werktags herrscht auf dem Markt in Merseburg tote Hose: Wird der Platz künftig nur noch für wenige Feste und zum Parken genutzt? Peter Wölk

Merseburg - Vormittags auf dem Marktplatz von Merseburg: Zwei Passanten huschen über den großen gepflasterten Platz im Zentrum der Domstadt. Sie sind die einzigen Menschen, die dem Markt gerade einen Besuch abstatten. Und das auch nur, um ihn zu überqueren, um schnellstens von A nach B zu kommen.

Der Markt ist tot. Neu ist diese Erkenntnis freilich nicht. Seit Jahren wird in der Stadtverwaltung darüber diskutiert, wie dem Markt, der seinem Namen auch schon längst keine Ehre mehr macht, wiederbelebt werden kann. Eine Lösung wurde jedoch bislang nicht gefunden.

Selbst Merseburgs OB gibt den Marktplatz nun auf

Dass sich daran etwas ändert, ist höchst unwahrscheinlich. Zumal nun auch der Oberbürgermeister der Stadt, Jens Bühligen (CDU), den zentralen Ort für tot erklärt hat. „Der Entenplan ist der neue Markt“, sagt Bühligen. Hierher wurde vor einigen Jahren der Wochenmarkt verlegt, der wenigstens zweimal in der Woche für ziemlichen Betrieb sorgt.

Hier sind die Geschäfte, die Menschen in die Innenstadt ziehen. „Wir haben verschiedene Dinge versucht, aber nichts hat funktioniert“, sagt Bühligen.

„Es gibt keinen Investor, der sich in diesem Bereich groß engagieren will, keinen Nahversorger, der dort hin möchte“, erklärt Bühligen. Und damit liege die Chance, dort etwas zu entwickeln, praktisch bei Null.

Marktplatz soll trotzdem noch für Feste und Veranstaltungen genutzt werden

Der OB sieht in dem Platz dennoch einen großen Nutzen: Für einzelne Veranstaltungen, die sich über das Jahr verteilen, könne die Stadt eine zentrale und befestigte Fläche vorhalten. „Beispiel Schlittschuhbahn im vergangenen Jahr - das lief gut“, sagt Bühligen und verweist auf andere Veranstaltungen, wie Jahrmarkt oder Mieterfest, die auf dem Markt ebenfalls gut aufgehoben seien und zumindest temporär für Belebung sorgen.

Kommt heiß diskutierte Parkplatz-Idee nun ins Rollen?

Eine Idee zur Nutzung des Marktes, die vor zwei Jahren schon einmal heiß diskutiert wurde, will Bühligen derweil nicht einfach so beiseite wischen: Die zeitweilige Nutzung des Platzes für zusätzlichen Parkraum. „Natürlich wäre das denkbar, um innenstadtnah mehr Stellflächen anzubieten und so vielleicht mehr Kunden für die Händler anzulocken“, sagt Bühligen. Damals hatte das Straßen- und Grünflächenamt eine Prüfung angekündigt. Allerdings war das Ordnungsamt gegen eine solche Nutzung des Marktplatzes. Gibt es nun einen neuen Anlauf in diese Richtung? (mz)