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Merseburgerin bietet Hilfe an

Von UNDINE FREYBERG 09.02.2010, 17:19

MERSEBURG/MZ. - Das Schicksal von Ronny Reinhardt berührt die Merseburger. Der 21-Jährige, der an schweren epileptischen Anfällen leidet und sein Bett kaum noch verlassen kann, muss mit seiner Mutter und seinen drei Brüdern in einer Wohnung leben, die von Schimmel befallen ist. Am schlimmsten ist es in Ronnys eigenem Zimmer (die MZ berichtete).

Eine Merseburgerin hat sich per E-Mail an die MZ gewandt und kurzfristige Hilfe angeboten. "Ich habe selbst mal in einer Wohnung der Gebäudewirtschaft gewohnt und hatte ein Schimmelproblem", sagte sie. Da ihr ebenfalls nicht geholfen wurde, habe sie sich zwei Luftreinigungsgeräte gekauft, die sogar Schimmelsporen aus der Luft filtern. "Eins der Geräte würde ich der Familie leihen und auch noch einen neuen Filter besorgen", sagte die 48-Jährige. Den müsste sie zwar erst noch bestellen, aber das Gerät sei bestimmt in einigen Tagen einsatzbereit.

Als Birgit Reinhardt, Ronnys Mutter, von dem Angebote hörte, war sie regelrecht gerührt und beinahe sprachlos. "Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Da bin ich aber überrascht, dass uns hier jemand helfen möchte", sagte sie gegenüber der MZ.

Mittlerweile haben die beiden Frauen telefoniert und erste Details besprochen. Da Familie Reinhardt kein Auto besitzt, um das Gerät abzuholen, hat sich die hilfsbereite Merseburgerin bereit erklärt, alles mit dem Fahrrad zu Reinhardts zu bringen. Sie legt allerdings Wert darauf, dass das Luftreinigungsgerät nur zeitweise geliehen ist. "Nicht dass die Gebäudewirtschaft denkt, dass das Schimmelproblem damit erledigt sei."

Die Gebäudewirtschaft wirft Birgit Reinhard vor, sie sei für das Schimmelproblem selbst verantwortlich, weil sie nicht ordentlich lüftet. Birgit Reinhard bestreitet das und hat bereits einen Anwalt eingeschaltet. Dieser hat der Gebäudewirtschaft eine Frist gesetzt, den Schimmel fachgerecht zu beseitigen.