Merseburger Südpark: Merseburger Südpark: Entlaufener Rothirsch von Auto angefahren und getötet

MERSEBURG - Der aus dem Südpark in Merseburg ausgebüxte Rothirsch ist tot. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde das Tier von einem Auto erfasst und getötet. Ein Jäger identifizierte den Hirsch schließlich als jenen, der sich fast auf den Tag genau zwei Monate lang auf der Flucht befand.

Ende September war er aus seinem Gehege im Tierpark entkommen. Wie die Südpark-Mitarbeiter mitteilten, hatte er damals an der Futterraufe mit seinem Geweih einen der Drähte des Elektrozauns abgerissen und war entlaufen. Eine Pflegerin hatte im Zuge der morgendlichen Fütterung das zwei Jahre alte Tier noch auf dem Weg stehen sehen - ihn umgehend wieder einzufangen, misslang den Mitarbeitern dann aber immer wieder.

Über die Geisel hatte sich der Rothirsch in Richtung der Hochschule abgesetzt, allerdings kehrte er immer wieder zur Nahrungsaufnahme in den Südpark zurück. Mit diesem Wissen hatte das Pflegerteam versucht, ihn anzufüttern und dann zu betäuben. Die zuständigen Jäger gingen zwar in Deckung, kamen jedoch nicht zum Schuss, weil das schlaue Tier stets ausreichend Abstand hielt. Bis auf 20 Meter hätten die Waidmänner an den Hirsch herankommen müssen, damit die Betäubung wirkt.

Am Donnerstagabend machte dann leider ein 45 Jahre alter Autofahrer Bekanntschaft mit dem Tier. Der Mann war gegen 19.20 Uhr mit seinem Wagen im Rohrwiesenweg in Richtung Geusa unterwegs, als ihm der Hirsch kurz vor dem Ortseingang vor das Auto lief und am Unfallort verendete.

Bei den Tierpflegern löste die Todesnachricht Bestürzung aus, hatte man sich doch so lange bemüht, den flüchtigen Hirsch wieder einzufangen. „Dass er bei dem Unfall getötet wurde, hat uns alle sehr getroffen“, erklärte Wolfram Schumann, Chef des beliebten Merseburger Tierparks.

Besonders tragisch: Zwei Wochen nach seiner Flucht hätte das Tier Merseburg verlassen sollen, weil er einem anderen Tierpark versprochen worden war. (mz/ram)