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Ein Schritt nach dem anderen Merseburger Schwestern mit großen Träumen im Fechten

Die Merseburger Schwestern Rana und Daliha Al Hashim fechten im Fechtcentrum Halle. Ihre Ziele haben sie hoch gesteckt.

Von Julia Bachmann 29.07.2021, 16:03
Die Merseburger Schwestern Rana und Daliha Al Hashim bei einem Übungsgefecht.
Die Merseburger Schwestern Rana und Daliha Al Hashim bei einem Übungsgefecht. (Foto: Julia Bachmann)

Merseburg/MZ - „Es ist nicht so eine Standardsportart, sondern etwas Besonderes“, erzählt Daliha Al Hashim. Die 11-jährige Merseburgerin spricht vom Fechten. Degen und Säbel werden von den meisten mit den Musketieren verbunden – eine Assoziation, über die die Fechter nicht unbedingt glücklich sind. Daliha und ihre drei Jahre ältere Schwester Rana kämpfen mit dem Florett, einer Waffe, die leichter als ein Degen ist.

Das Florett zählt zu den Stichwaffen, Treffer zählen also nur, wenn der Gegner mit der Spitze getroffen wird. Außerdem darf nur auf ganz bestimmte Körperflächen gestoßen werden – alles andere wäre ungültig. Getroffen werden darf deshalb nur auf der elektronischen Weste. Gewonnen hat, wer zuerst 10 Treffer, bei den höheren Altersklassen 15 Treffer, erzielt hat.

Obwohl Fechten ein Kampfsport ist, ist es doch ungefährlich. Maximal ein paar blaue Flecke gehören dazu, meint Mike Ahlvers, Präsident des Fechtcentrums Halle. Die Sportler tragen eine stichsichere Jacke, Weste und Hose als Schutzausrüstung, die dafür sorgt, dass nichts passiert.

„Es ist schwer abzuschätzen, wo sie stehen“

Rana Al Hashim begann in der Grundschule nach einem Schnuppertraining mit dem Fechtsport und hat ihre Schwester letztendlich mit ihrer Leidenschaft angesteckt. Beide fechten inzwischen seit sechs Jahren, zuerst bei den Merseburger Raben, bevor sie letztendlich zur Sportschule nach Halle gewechselt sind. Die beiden Schwestern sind ehrgeizig: Beide zählten zuletzt zu den Top-Drei-Sportlerinnen auf der Rangliste Sachsen-Anhalts in ihrer jeweiligen Altersklasse.

Ihren aktuellen Stand gegenüber der Konkurrenz können die Sportlerinnen nicht beurteilen, da durch die Pandemie nun bereits die zweite Saison abgesagt wurde. „Es ist schwer abzuschätzen, wo sie stehen, da sie seit eineinhalb Jahren keinen Vergleich hatten“, sagt auch Landestrainer Hannes Jetz. Dennoch sieht er eine positive Entwicklung bei seinen Schützlingen. „Rana und Daliha haben beide Ziele und wollen weiterkommen. Sie wollen erfolgreich sein.“ Perspektivisch sieht Jetz die Schwestern bei den Deutschen Meisterschaften, wo sie womöglich sogar mit einer Medaille nach Hause kehren könnten.

„Ich möchte an der Europameisterschaft teilnehmen und Olympia, das wäre auch mein Traum“

Die Deutsche Meisterschaft haben Rana und Daliha Al Hashim als Ziel klar vor Augen. Für die fernere Zukunft steckt sich Daliha die Ziele bereits höher: „Ich möchte an der Europameisterschaft teilnehmen und Olympia, das wäre auch mein Traum“, meint die 11-Jährige, fügt jedoch hinzu: „Aber jetzt im Moment ist das noch nicht in Reichweite.“ Ein Schritt nach dem anderen – dabei sind sich die Schwestern einig. Dafür müssten jedoch zuerst wieder Wettbewerbe stattfinden.

Wer Fechten als Sportart einmal selber ausprobieren möchte, der kann gerne einmal bei den Merseburger Raben oder auch im Fechtcentrum Halle zu einem Schnuppertraining vorbeischauen.