Merseburger Musikfestival Merseburger Musikfestival: Diese zwei Hamburger sind verrückt nach Orgeln

Merseburg - „Merseburg ist für uns mittlerweile wie eine zweite Heimat“, lächelt Birgit Kraft (57). Seit 2012 macht sich die Hamburgerin jedes Jahr im September mit ihrem Mann Wolfgang (69) auf den Weg in die Domstadt, um die Merseburger Orgeltage zu erleben. Weil ihnen das Musikfest und der Verein, der es veranstaltet - der Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in den Kirchen des Merseburger Landes - so sehr ans Herz gewachsen ist, haben sie nach einer Idee gesucht, wie sie den Verein unterstützen können.
Und das konnte nur etwas sein, was mit Orgeln zu tun hat. „Und da bin ich auf die Idee mit dem Kalender gekommen“, erzählt Birgit Kraft. Seit Jahren erfreut sie Freunde und Bekannte mit selbstgestalteten Kalendern. Um den Merseburger Verein zu unterstützen, hat sie einen Kalender mit Fotos unterschiedlichster Ladegast-Orgeln herausgebracht.
„Und der Verkaufserlös geht komplett an den Verein.“
Darin zeigt Birgit Kraft unter anderem Fotos der Ladegast-Orgeln in Albersroda, Blösien, Schafstädt, Merseburg, Braunsdorf, aber auch Aufnahmen der Königinnen aus Schwerin und aus dem Dom in Tallinn. Der Kalender für 2020 ist während der Orgeltage für 10 Euro pro Stück zu haben. „Und der Verkaufserlös geht komplett an den Verein.“
Wann sind Birgit und Wolfgang Kraft eigentlich auf Merseburg und die Orgeltage aufmerksam geworden? „Das war in der Gründonnerstagswoche 2012. Damals haben wir einen Werkstattbesuch bei Orgelbaumeister Christian Scheffler in Sieversdorf gemacht“, erzählt das Paar. „Und plötzlich hing da dieses Plakat der Orgeltage mit dieser großen Ladegast-Orgel“, erinnert sich die Hamburgerin. „Und ich weiß noch, dass ich fragte: Was ist denn das für eine tolle Orgel?“
Seit 2013 für die komplette Woche der Orgeltage in Merseburg
Dann habe Christian Scheffler von der Orgel geschwärmt. Kein Wunder, hat der Mann die Orgel doch Anfang der 2000er mit saniert. Und schon im September 2012 machten sich Krafts aus dem hohen Norden für drei Tage auf den Weg in den Saalekreis.
„Das war uns allerdings zu kurz. Deshalb kommen wir seit 2013 für die komplette Woche der Orgeltage und haben eine Gesamtkarte für alle Konzerte“, erzählt Wolfgang Kraft, der selbst 35 Jahre lang in Hamburger Kirchen die Orgel gespielt hat. „Aber natürlich nur nebenberuflich“, lächelt er. Allerdings - wann immer seiner Frau irgendwo eine Orgel fotografiert, fragt sie auch, ob ihr Mann mal spielen dürfte. „Und meistens wird mir das gestattet“, sagt er.
Krafts aus Hamburg sind nicht die einzigen Orgelmusikfans
Krafts aus Hamburg sind nicht die einzigen Orgelmusikfans die von weither für die Orgeltage anreisen. Da wären zum Beispiel noch Adele und Robert Wolfmayr, die seit 2005 jährlich aus Wien anreisen. Und auch Matthias Bogisch, der Wirt der Kultur- und Schankwirtschaft „Baiz“ aus dem Prenzlauer Berg in Berlin kommt seit 2011 zu den Orgeltagen
››Infos zum Programm der Orgeltage unter www.merseburger-orgeltage.de (mz)