Merseburger Lachnacht Merseburger Lachnacht: Gäste erleben ausverkauftes Spektakel

Merseburg/MZ - Nach der Veranstaltung sprachen die Gesichter Bände - bei wohl keinem Besucher hatte die mehrstündige siebte Lachnacht nicht die gewünschten Spuren hinterlassen. Viele amüsierten sich immer noch ob der witzigen Pointen und im Eingangsbereich wurde diskutiert, welcher Künstler wohl am gekonntesten das Zwerchfell strapaziert hatte.
Die Veranstalter vom Verein „Merseburger Kulturchaoten“ hatten diesmal vier Künstler mit ins Boot geholt. Dabei waren die Kulturchaoten mit ihrer bewährten Strategie sozusagen auf Nummer sicher gegangen. „Wir haben bei der Zusammenstellung des Programms wieder auf die richtige Mischung geachtet“, war von Vereinsmitglied Mario Angerstein zu erfahren. Neben neuen Künstlern wie Tom Schildhauer und Kristian Kokol, die das Domstadtkino bislang noch nicht kannten, waren auch Vera Deckers sowie Udo Raschewski engagiert worden. Letztgenannte hatten vermutlich schöne Erinnerungen an die Domstadt, hatten sie hier doch bei ihren vorherigen Auftritten im Rahmen der Merseburger Lachnacht reichlich Sympathiepunkte sammeln können. Beide galten als Erfolgsgaranten. Darauf, dass er beim Publikum gut ankommt, hoffte auch Tom Schildhauer, der im Comedy-Metier alles andere als ein alter Hase ist. Vor Publikum trete er mit seinem Programm erst seit gut einem Jahr auf, so der 24-Jährige. „Auf der Bühne stehe ich aber schon seit über zehn Jahren“, machte der Künstler klar, dass es für ihn nichts Neues war, vor vielen Leuten aufzutreten. Angefangen habe er zu Schulzeiten als Rapper. Später habe er sich verstärkt dem sogenannten Poetry Slam verschrieben. Vor knapp 400 Leuten sei er schon aufgetreten, so der gebürtige Dessauer, der für seine Leidenschaft sogar ein Informatikstudium auf Eis gelegt hat.
Tom Schildhauer ließ seine Wortgewandtheit erkennen. Dass er ein sogenannter „Nerd“ (Computerfan) sei und seine Jugend als sozial isoliertes Kellerkind verbracht habe, erklärte er dem Publikum, um dann in nicht ganz jugendfreie Bereiche abzudriften. Bei einer kleinen technischen Panne bewies er zudem Improvisationstalent. Vor allem jüngere Gäste fanden Gefallen an seinem Auftritt. Über Applaus durfte sich auch Kristian Kokol freuen. Der 32-jährige Kölner tritt schon seit vielen Jahren vor Publikum auf und kann davon ganz gut leben. In Merseburg habe ihm die Atmosphäre gefallen, „weil das Publikum wirklich gut mitging.“