Merseburger Handelskonzept: Merseburger Handelskonzept: Neckermann-Gegner auf dem Rückzug

Merseburg/MZ. - Zu diesem Thema vor allem auch unter dem Aspekt der möglichen Auswirkungen auf den Innenstadthandel hatten sich die beiden Ausschüsse am Dienstagabend im Alten Rathaus zu einer Sondersitzung getroffen. Als Grundlage für die Bewertung der Ansiedelung der Neckermann Versand AG haben die Ausschüsse das extra dazu erarbeitete Branchenmix-Konzept "Zukunftsfähige Angebotsstrukturen im Einzelhandel der Stadt Merseburg" vom Dezember vorigen Jahres genommen. Dieses Konzept basiert auf der Analyse der Handelsflächen-, Branchen-, Umsatz- und Kaufkraftenentwicklung in Merseburg. Das, so die pauschal zusammengefasste Kernaussage, sei weitgehend in Ordnung. 312 Anbieter realisieren auf fast 75 000 Quadratmetern einen Umsatz von rund 194 Millionen Mark.

Dabei habe es nicht vor allem mit Neckermann zu tun, wenn die Autoren des Branchenmix-Konzeptes von der Unternehmensberatung BBE aus Leipzig, Veränderungen im Profil des innerstädtischen Handels zu mehr Vielfalt und Qualität als nötig ansehen. Es gehe um die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der City-Händler auf lange Sicht vor allem mit Blick auf die künftige Entwicklung sowohl im Umfeld als auch auf weiter sinkende Bevölkerungszahlen nötig. Was die Neckermann-Ansiedelung selbst angeht, habe sie laut Analyse keine funktionalen Auswirkungen auf die Einzelhandelsstruktur und nur geringe auf die Umsatzgrößen. "Die Neckermann-Ansiedelung in Merseburg ist deutschlandweit einzigartig", wertete Dr. Silvia Horn von der Unternehmensberatung. Das heißt 70 Prozent Großhandel und 30 Prozent Einzelhandel zur so genannten Drittverwertung von Versandhausware, also nicht los gewordener Artikel. Das soll vor allem aus dem Umland bis Halle und Weißenfels Käufer anlocken und so auch die Innenstadt beleben. Die Ausschüsse brachten die entsprechenden Beschlüsse auf den Weg.