Merseburg Merseburg: Zehnjährige auf B 91 lebensgefährlich verletzt
Merseburg/MZ. - Es sind dramatische Szenen, die sich am Mittwochnachmittag auf der Bundesstraße 91 in Merseburg abspielen. Polizeifahrzeuge sperren die Kreuzung August-Bebel-Straße ab, auf der Fahrbahn landet wenig später ein Rettungshubschrauber.
Während Sanitäter um das Leben eines zehnjährigen Mädchens kämpfen, werden seine Begleiter von einer Notfallseelsorgerin aus dem Kriseninterventionsteam des Kreises betreut. Jugendliche sitzen in Decken gehüllt und mit tränenüberströmten Gesichtern auf dem Fußweg, schütteln den Kopf. Ein kleines Mädchen läuft weinend die August-Bebel-Straße entlang. Zwei Freundinnen nehmen sie in den Arm und versuchen sie zu trösten.
Nur wenige Minuten zuvor waren sie Augenzeugen eines schrecklichen Unfalls geworden, bei dem das zehnjährige Mädchen lebensgefährlich verletzt wurde.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war das Mädchen in einer Gruppe von zehn bis 15 Kindern gerade dabei, die Bundesstraße zu überqueren, als sich ein in Richtung Halle fahrendes Auto näherte. "Nach den bisherigen Zeugenaussagen, die wir kennen, hatten die Fußgänger grün", erklärt Polizeisprecherin Sandra Wegewitz noch an der Unfallstelle. Der 19-jährige Kleintransporterfahrer habe das Mädchen zu spät bemerkt und erfasst. Schuldzuweisungen gibt es von der Polizei mit Verweis auf die Ermittlungen nicht.
Schäden an dem weißen Caddy zeugen nach dem Zusammenstoß von der Wucht des Aufpralls. Bei der Kollision erleidet das Mädchen schwerste Verletzungen. Helfern gelingt es schließlich, die Schülerin wiederzubeleben.
Mit dem Rettungshubschrauber wird das weiterhin in Lebensgefahr schwebende Kind dann zur Behandlung ins Klinikum Kröllwitz nach Halle eingeliefert. Inzwischen ist auch die Mutter am Unfallort eingetroffen. Auch sie muss von der angeforderten Notfallseelsorgerin betreut werden. Bekannte hatten sie laut Polizei über den Unfall informiert, der sich ereignete, als das Mädchen nach Schulschluss von der Albrecht-Dürer-Schule zu seiner Oma laufen wollte.
Die Polizei beginnt sofort damit, den Unfall aufzunehmen. Zahlen auf dem Asphalt dokumentieren den Hergang. "Augenscheinlich sind keine Bremsspuren zu sehen", sagt die Polizeisprecherin.
Erst rund 30 Meter hinter dem eigentlichen Überweg ist das Fahrzeug zum Stillstand gekommen. Still stehen an diesem Nachmittag aufgrund des Unfalls und der Ermittlungen auch die Räder der anderen Fahrzeuge auf der Bundesstraße 91 sowie auf den Nebenstraßen. Aufgrund der zweistündigen Sperrung bildet sich auf der Verkehrsader in Richtung Halle ein langer Stau, der bis zur Geusaer Straße zurückreicht.