Merseburg Merseburg: Wieder ein sauberer Klang für St. Viti
MERSEBURG/MZ. - "Das habt Ihr ganz toll gemacht. Vielen Dank. Euer Michael" stand auf dem Zettel. Konrad Scheffler steht lächelnd in der knapp 0 Grad kalten St.-Viti-Kirche. "Wenn der Domorganist Michael Schönheit uns so etwas schreibt - das freut uns schon sehr." Der 21-Jährige macht gerade eine Ausbildung zum Orgelbauer im Meisterbetrieb seines Vaters. Christian Scheffler aus Sieversdorf (nahe Frankfurt / Oder) hatte bei der Restaurierung der großen Ladegastorgel im Dom mitgearbeitet. Jetzt war seine Firma auch für die Instandsetzung der Orgel von St. Viti zuständig.
Gemeinsam mit Orgelbauer Tino Herrig (21) hatte Konrad Scheffler die Orgel im Sommer auseinandergebaut, im September gereinigt und im Dezember wieder alles komplett eingebaut. "Wir haben 1 000 Orgelpfeifen ausgebaut, sie zum Teil mit Pinseln oder Flaschenbürsten gereinigt und wieder gestimmt. Wir hatten viel zu tun, denn die Orgel war zum letzten Mal im Jahr 1959 gereinigt worden." Und Dreck lässt die Orgel tiefer klingen. "Jetzt ist der Klang wieder viel klarer", freut sich auch Tino Herrig. Die großen Pfeifen, die am Orgelprospekt (aus dem Jahr 1698) sichtbar sind, wurden auch noch mit silberner Farbe angemalt, so dass sie auch optisch wieder etwas hermachen.
"Wer die Orgel einmal gebaut hat, ist unbekannt", sagte Pfarrer Curt Stauss der MZ. "Wir wissen nur, dass sie aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt." Nach einem Konzept, dass Christian Scheffler und Michael Schönheit erarbeitet haben, soll die Orgel, die im 19. Jahrhundert umgebaut wurde, wieder in ihren Urzustand versetzt werden. Doch nun klingt sie zunächst erst mal wieder sauber. Stauss: "Und das werden wir am 4. Advent mit einem Festgottesdienst feiern, in dem Michael Schönheit die Orgel spielen wird."
Festgottesdienst in St. Viti mit Orgeleinweihung am 19. Dezember um 10 Uhr