1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Merseburg: Merseburg: Na, wo bleibt er denn ...

EIL

Merseburg Merseburg: Na, wo bleibt er denn ...

Von dirk Skrzypczak 24.01.2012, 19:01

Merseburg/MZ. - Fünf Minuten vor dem Eintreffen der Busse sollen entsprechende Informationen abrufbar sein - vorerst aber nur in Merseburg sowie an den Terminals in Querfurt, Leuna, Bad Dürrenberg, Bad Lauchstädt und Frankleben. 600 000 Euro will die PNVG in die Technik für ihre 72 Busse investieren.

Ende des Jahres soll das System einsatzbereit sein und die Attraktivität der Buslinien weiter erhöhen. "Der öffentliche Nahverkehr ist bei uns nämlich kein Auslaufmodell. Im Gegenteil. Wir verzeichnen seit Jahren Zuwächse bei den Passagierzahlen", erklärt Riese. So hat die PNVG auf vier Millionen Fahrplankilometern im vergangenen Jahr auch über vier Millionen Kunden befördert, 42 Prozent von ihnen waren Schüler. Riese spricht von einem leichten Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2010. Die meisten Fahrgäste waren wieder zwischen Mücheln und Merseburg unterwegs. Die Linie ist seit Jahren der Goldesel für die PNVG und hat einen Umsatzanteil von 30 Prozent. Auch die Strecke 131 zwischen Merseburg und Leipzig ist gut ausgelastet. "Hier profitieren wir von den Möglichkeiten im Mitteldeutschen Verkehrsverbund", sagt Riese. Hingegen sieht es auf einigen Überlandlinien vor allem im Bereich Querfurt trüb aus.

Die dennoch wirtschaftlich robuste Situation der PNVG zahlt sich bei den Investitionen aus. Unter anderem profitiert davon der Fuhrpark. 62 Prozent ihres Umsatzes von elf Millionen Euro erzielt das kommunale Unternehmen, eine 100-prozentige Tochter des Saalekreises, über eigene Einnahmen. Rund 4,24 Millionen Euro zahlen der Kreis und das Land jährlich für die Absicherung des ÖPNV im ehemaligen Landkreis Merseburg-Querfurt an den Busbetrieb. Hinzu kommen noch einmal 175 000 Euro für Investitionen. "Ein neuer Bus kostet etwa 185 000 Euro. Pro Jahr brauchen wir sechs neue Fahrzeuge, um unsere Flotte in Schuss halten zu können."

Die Vorgaben des Saalekreises sind für die PNVG jedenfalls kein Problem. 2013 müssen 80 Prozent der eingesetzten Busse jünger als zwölf Jahre und 60 Prozent mit Niederflurtechnik ausgestattet sein. "Unser ältester Bus ist Baujahr 1998. Das Durchschnittsalter aller Fahrzeuge liegt bei sechs Jahren", berichtet der Geschäftsführer - wohl wissend, dass es Subunternehmen nicht leicht fällt, die Anforderungen einzuhalten. 30 Prozent des Auftragsvolumens hat die PNVG an Partner vergeben.

Bei aller positiven Entwicklung hat aber auch die PNVG mit Schwierigkeiten zu kämpfen - vor allem mit den hohen Spritpreisen. So musste das Unternehmen im vergangenen Jahr 150 000 Euro mehr für Kraftstoff abdrücken als noch 2010. Hinzu kommen Lohnsteigerungen für die 115 Mitarbeiter. "Da muss man schon gut wirtschaften, um diese Posten auszugleichen." Und so wird sich die PNVG 2012 nur vier neue Busse anschaffen. Sonst wäre die Investition für das neue Kassensystem nicht zu stemmen, sagt Riese.