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Merseburg Merseburg: Fliegendes Seidenpapier

Von CHRISTIANE GALANDER 20.10.2011, 16:36

MERSEBURG/MZ. - Wie funktioniert ein Flugzeug oder eine Windkraftanlage, und wie baut man eigentlich einen Heißluftballon? Mit diesen Fragen beschäftigten sich diese Woche zwölf Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Ferienakademie zum Thema: "Luft, Aerostatik und Aerodynamik" an der Merseburger Hochschule.

Dabei folgten die Teilnehmer einem vielfältigen und spannenden Programm. Nachdem die Jugendlichen am Montag interessante Details über Flugzeuge auf dem Flugplatz Merseburg erfahren durften, folgte am Dienstag die Besichtigung des Luftfahrtmuseums. Wie eine Windkraftanlage von innen aussieht, entdeckten die Schüler am Mittwoch. Beim Boomerangbasteln sind noch einmal praktische Fähigkeiten gefragt. Diese durften die Techniker von Morgen bereits beim Bau eines Heißluftballons unter Beweis stellen.

"Man muss erst klein anfangen und am Ende hat man etwas Großes", fassten Isabell Krauße (10) und Antonia Grunert (10) die Arbeit zusammen. Ob der Ballon aus Zeitung, einem Müllsack oder Seidenpapier bestehen sollte, war den Konstrukteuren überlassen. Isabell und Antonia, welche die 5. Klasse des Merseburger Domgymnasiums besuchen, wussten jedoch ganz genau, warum ihre Gruppe sich für das Seidenpapier entschieden hatte. "Es ist leicht und außerdem schön bunt."

Neben optischen Aspekten kam der Lernerfolg jedoch nicht zu kurz. "Wir haben heute etwas über den Auftrieb und Antrieb gelernt", erklärte Antonia. Lehrbeauftragte und Projektkoordinatorin Katja Podzimski ergänzte: "Sowohl fachliche, soziale als auch kreative Kompetenzen werden in solchen Kursen geschult." Dabei gewinnen die Teilnehmer praktische Erfahrung und lernen die Merseburger Umgebung kennen.

Die Ferienakademie ist Teil des seit November 2010 laufenden dreijährigen Projekts "be an ing", welches darauf abzielt, das Interesse junger Menschen an Ingenieurberufen zu steigern und die ausgebildeten Techniker in der Region zu halten. Katja Podzimski freut sich vor allem über den Zuspruch der Mädchen: "Viele kommen regelmäßig. Wir möchten zeigen, dass sie nicht gezwungen sind Friseuse zu werden, es gibt auch andere Möglichkeiten."

Zwar können sich Antonia und Isabell nicht vorstellen, später einmal als Ingenieur zu arbeiten, jedoch wissen sie bereits jetzt: "Wir werden wieder an der Ferienakademie teilnehmen." Das Abheben des selbst gebastelten, kunterbunten Heißluftballons gehörte nicht nur zu den Highlights für die beiden Mädchen, sondern weckte auch ihre Neugier auf kommende Projekte im Bereich der Technik.