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Einbruch ins Luftfahrt-Museum Merseburg: Diebe stehlen ein Dutzend Waffen aus Luftfahrt-Museum

03.07.2017, 10:59
Dieter Schönau, diese Tafel wurde von den Kriminalisten auf den Gelände des Museums gefunden.
Dieter Schönau, diese Tafel wurde von den Kriminalisten auf den Gelände des Museums gefunden. Peter Wölk

Merseburg - Die Diebe kamen nachts durch den Hühnerstall, berichtet Dieter Schönau, Chef des Merseburger Luftfahrt- und Technik-Museums. Von dort seien sie in die Motorradhalle, später über das Dach und durch ein Fenster in die Haupthalle gelangt.

Der Einbruch in das weitläufige Museumsareal geschah in der Nacht zum Sonntag. Schönau bemerkte ihn, als er die Hallen am Morgen aufsperren wollte und informierte die Polizei. Die sicherte Spuren, nahm Fingerabdrücke von Vitrinen und einer zum Einstieg benutzten Leiter.

Einbruch ins Luftfahrtmuseum Merseburg: Diebe stehlen Kettensägen, Waffen und Geld

Die Liste des Diebesgutes ist lang: Aus der Werkstatt des Museum stahlen sie etwa Werkzeuge, wie Kettensägen, Elektrohammer und Bohrer. Im Aufenthaltsraum entwendeten sie die Kaffeekasse, brachen die Spinde auf, um an die privaten Sachen der Mitarbeiter zu kommen. Auch eine Spendenbox in der Flugzeughalle wurde um ihren Inhalt erleichtert.

Im Obergeschoss steht am Montag Eckhard Eschenbach, Mitglied im Museumsverein, vor einer Holztür, deren Schloss auf halb Acht hängt. Er zeigt Fotos wie der Ausstellungsraum zur Militärhistorie theoretisch aussehen sollte. Doch dort, wo eigentlich Säbel und Gewehre hingen, ist nun nur noch weiße Wand. „Die Säbel hat die Polizei später mit einem Fährtenhund wieder gefunden. Sie waren auf einer Holzplatte angebracht und den Dieben wohl zu schwer“, erzählt Schönau.

Einbruch ins Luftfahrtmuseum Merseburg: Historische Waffen waren nicht geladen

Gut zehn historische Waffen, Karabiner, russische Sturmgewehre, sind jedoch verschwunden. Die seien natürlich alle demilitarisiert“, erklärt der Museumschef: „Ich stelle hier doch keine scharfen Waffen aus.“ Schließlich gehe es ihm beim Zeigen von Waffen und demnächst auch Kriegsgerät darum, „der Jugend zu zeigen wie schrecklich und furchteinflößend Krieg ist.“
Wie groß der entstandene Schaden ist, konnte Schönau noch nicht beziffern. Damit sind auch die finanziellen Auswirkungen für das ohnehin nicht auf Rosen gebettete Museum offen.   Zumindest das Werkzeug sei versichert und bei den Gewehren und Säbeln habe es sich um Leihgaben gehandelt.  „Sie sind privat über den Leihgeber versichert.“

Einbruch ins Luftfahrtmuseum Merseburg: Diebe ließen sich von Wachhunden und Überwachungskameras nicht abhalten

Das mehr als  sechs  Hektar große Gelände mit seinen  weitläufigen Hallen ist schwer gegen Einbrüche abzusichern. Im vorderen Bereich seien die beiden Wachhunde unterwegs gewesen, dahin hätten sich die Diebe nicht getraut, sagt Schönau. Der Verein hat auf dem Gelände auch Überwachungskameras angebracht. An einigen seien die Täter vorbeigekommen, berichtet Eschenbach.

Allerdings würden die Kameras mit Restlicht funktionieren, so dass auf der Aufnahme die er gesehen hat, nur ein Lichtkegel zu erkennen war. Das Material liegt nun zur Auswertung bei der Polizei. Die teilte am Montag lediglich mit: Die Ermittlungen seien im Gange.
Der Museumsbetrieb gehe ab Dienstag normal weiter, betont Schönau. Schließlich laufe derzeit die ökonomisch wichtigste Zeit des Jahres, die Sommerferien: „Da sind die Besucherzahlen doppelt so hoch wie normal.“ (mz)