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Loyal und konservativ Loyal und konservativ: Landrat Handschak wird CDU-Kandidat für Landratswahl

Von Michael Bertram 21.08.2019, 14:08
Der amtierende Landrat Hartmut Handschak wurde von der CDU als Kandidat für die Landratswahl am 29. September nominiert.
Der amtierende Landrat Hartmut Handschak wurde von der CDU als Kandidat für die Landratswahl am 29. September nominiert. Katrin Sieler

Merseburg - „Die Wirtschaftsunion unterstützt Ihre Kandidatur ausdrücklich, aber in meinem Herzen habe ich ein kleines Wehwehchen“, zeigte sich Udo Unbehaun nach der mit langanhaltendem Applaus gefeierten Rede Hartmut Handschaks, des wenig später gewählten CDU-Kandidaten für die Landratswahl im September, hin- und hergerissen. „Sie sind kein CDU-Mitglied, aber vielleicht kann die Zukunft ja diese Wunde heilen“, erklärte er.

Ziele des CDU-Kandidaten: Gezielte Stärkung der Wirtschaft und des Handwerks

Die meisten anderen CDU-Mitglieder des Kreisverbands störten sich bei der Vollversammlung an diesem Makel Handschaks freilich nicht. Der parteilose Bewerber erhielt mehr als 90 Prozent der Stimmen. Zuvor hatte Handschak in einer gut 20-minütigen Rede seine Ziele im Falle einer erfolgreichen Wahl erläutert. Dabei hob er die gezielte Stärkung der Wirtschaft und des Handwerks, Investitionen in die Infrastruktur von Schulen bis Straßen sowie Bürgernähe besonders hervor. „Ich zu stehe zu bürgerlich-konservativen Werten, der sozialen nachhaltigen Marktwirtschaft und einen starken Staat, der seine Bürger schützt, fordert und fördert“, erklärte der 1961 geborene Handschak.

Im Falle eines Wahlsiegs wolle er nicht nur ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen haben und so reden, dass sie die Politiker auch verstehen. „Ich will die Wirtschaft, die Landwirtschaft, das Handwerk unterstützen, denn diese erarbeiten unseren Wohlstand.“ Dabei solle aber auch das Thema unserer Zeit, der Klimaschutz, nicht zu kurz kommen. „Klimaschutz funktioniert aber nur mit der Wirtschaft und nicht gegen sie“, sagte Handschak. Auch dafür wolle er sich als Landrat stark machen. Moderne Infrastruktur, dabei insbesondere den Breitbandausbau, erklärte er zur Chefsache. Auch Straßen, Radwege und moderne Lernbedingungen in den Schulen sollen mit Investitionen bedacht werden und öffentlicher Nahverkehr bezahlbar bleiben.

Hartmut Handschak wurde 1961 in der Lausitz geboren, lebt aber seit gut 40 Jahren in Merseburg. In der Domstadt studierte er einst Verfahrenstechnik. Nur kurze Zeit arbeitete der Diplom-Ingenieur bei der Imo, ehe er 1991 in die Kreisverwaltung wechselte. In den vergangenen 28 Jahren bekleidete Handschak zahlreiche Funktionen und Ämter. Von 1994 bis 2007 war er Leiter des Umweltamtes, 2007 wurde er Dezernent. Im Jahr 2015 wurde er zum stellvertretenden Landrat bestimmt. Mit der Erkrankung Frank Bannerts war er in dieser Funktion die vergangenen zwei Jahre gefordert. Hartmut Handschak ist parteilos. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes. (mz)

Handschak kann von seiner langjährigen Erfahrung in der Kreisverwaltung profitieren

Im Zusammenhang mit dem Thema Migration betonte der Merseburger, dass er den Menschen das Gefühl zurückgeben möchte, dass sie sicher leben können. „Das Thema Sicherheit dürfen wir nicht den Rechts-, aber auch nicht den Linkspopulisten überlassen“, so der CDU-Kandidat. Als Landrat könnte Handschak von seiner langjährigen Erfahrung in der Kreisverwaltung profitieren. Seit 1991 bekleidete der Diplom-Ingenieur mehrere Funktionen. Aufgrund einer schweren Erkrankung des im Juli verstorbenen Landrats Frank Bannert (CDU) hatte er die Verwaltung bereits in den vergangenen zwei Jahren geführt.

Zum Auftakt der Vollversammlung pries CDU-Landeschef und Innenminister Holger Stahlknecht in diesem Zusammenhang die angebliche Charakterstärke Handschaks. „Was mir imponiert hat: Dass er in den zwei Jahren, wo es Frank (Bannert, Anm. d. Red) schlecht und schlechter ging, so loyal geblieben ist“, betonte Stahlknecht in seinem Grußwort. Gleichzeitig rief er auf, im anstehenden Wahlkampf, auf die vier „Zu“ zu setzen: Zuhören, Zusammenhalt, Zuversicht und Zukunft. Die Landratswahl wird am 29. September stattfinden, eine mögliche Stichwahl am 20. Oktober. Neben Handschak steht bislang Kerstin Eisenreich (Linke) als Bewerberin um das Amt fest. (mz)