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Kriminalität Kriminalität: Unheimliche Brandserie in Schkopau

Von Michael Bertram 14.12.2015, 19:08
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten löschen einen Brand von einer Drehleiter aus.
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten löschen einen Brand von einer Drehleiter aus. dpa/Symbol Lizenz

Ermlitz/Rassnitz - Die Flammen schlagen in die Luft, Funken fliegen. Während das langsam verbrennende Holz vor sich hin knackt, stehen mehrere Kameraden der Ortsfeuerwehr in Raßnitz rund um das Lagerfeuer, wärmen sich die Hände, plaudern vergnügt. Die vergangenen Feuer, mit denen sie sich konfrontiert sahen, sorgten nicht für eine so gelöste Stimmung wie am Wochenende beim kleinen Weihnachtsmarkt der Feuerwehr. Ganz im Gegenteil, dass es zuletzt in immer kürzer werdenden Abständen brannte, sorgte auch bei den zwar ehrenamtlichen, aber zum Teil sehr erfahrenen Brandbekämpfern für Unruhe.

Auch am Rande des Weihnachtsmarktes, den auch viele Einheimische besuchten, war die Brandserie in Raßnitz, Ermlitz und Röglitz ein Gesprächsthema. Einige Besucher fragten bei Kameraden nach, was denn da los sei. Aber auch die können nur noch mit den Schultern zucken. „Hauptsache, heute Abend bleibt es erstmal ruhig“, sagte Ortswehrleiter Sven Eichmann, während er mit einer Weihnachtsmannmütze auf dem Kopf den Besuchern des Marktes wärmenden Glühwein einschenkte. Sein Wunsch sollte sich zumindest diesmal erfüllen.

Erste Brände im August

Im August nahm die unheimliche Brandserie in der Elsteraue ihren Anfang. Nicht ganz klar ist, ob auch einige Ödlandbrände auf einen Feuerteufel zurückzuführen sind. Schließlich war es in den Sommermonaten sehr trocken und heiß. Vielerorts waren die Feuerwehren zum Teil im Dauereinsatz. Und doch lassen sich in den Einsatzberichten der Ermlitzer Wehr, die auch in den anderen Ortsteilen zum Teil mit anrückt, seit August 14 Brände nachweisen, die durchaus Fragen aufwerfen. Warum gerät zum Beispiel am 28. August ein großer Strohdiemen in Ermlitz in Brand, warum ein Hochstand, der Anfang November im Bereich der Verbindungsstraße zwischen Raßnitz und Gröbers durch ein Feuer zerstört wird. Und auch der jüngste Zwischenfall erscheint noch mysteriös: Am 8. Dezember brennt ein Auto im Bereich der alten Schweinemastanlage, die im Zuge der Brandserie bereits zum dritten Mal Einsatzort der Feuerwehr war. Ein weiteres Fahrzeug wird beschädigt, zudem entzünden sich gelagerte Strohballen eines Pferdehofs.

„Bisher ist es, Gott sei Dank, im Bereich von Sachschäden geblieben“, sagt Schkopaus Bürgermeister Andrej Haufe (CDU). Aber was, wenn die Zündeleien doch einmal schief gehen, am Ende Opfer zu beklagen sind? „Hinsichtlich der vermehrten Brände haben wir mit der Polizei bereits Gespräche über die Einsätze geführt“, erklärt der Bürgermeister. Details dazu will er aber nicht nennen.

Nicht nur im Rathaus, sondern auch bei der Feuerwehr selbst, hofft man, dass die Polizei den oder die Täter schnell schnappt. Denn bei den Einsatzkräfte, die vor allem nachts ausrücken müssen, zehren die Brände gehörig an den Kräften. „Wir kommen an unsere Grenzen“, meinte auch Eichmann. (mz)

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